3. Filmdinner | A Nightmare on Elm Street | März 2018

Das nächste Herzensprojekt stand an. Mit den "Nightmare on Elm Street"-Filmen verbinde ich viele Teile meiner Teenager-Zeit. Von der schwierigen Beschaffung der damals rar gesäten Uncut-Box bis zum fast schon akribischen Studium jedes einzelnen Films der Reihe. Abgesehen davon ist Wes Craven schon immer einer meiner Lieblingsregisseure gewesen und um den Altmeister noch im Tod zu ehren war klar: Ein Freddy-Themenabend musste her!




Welche Filme wurden gewählt?


Dass wir niemals alle Teile der Reihe an einem Nachmittag bingewatchen können, war klar. Also mussten wir uns für ein paar Highlights entscheiden.
Teil 1 ("Nightmare - Mörderische Träume" von 1984) war indiskutabel. Der musste natürlich die Eröffnung des Abends machen. Die Gäste waren beeindruckt von einem bauchfreien Johnny Depp.
Wir ließen Teil 2 aus, nicht weil ich ihn, wie scheinbar viele andere, als schlecht empfand, sondern weil er einfach zu andersartig im Vergleich zu den restlichen Nightmare-Filmen war.
Wir machten stattdessen weiter mit Teil 3 ("Dream Warriors", zu dt. "Freddy lebt" 1987). Dieser war immer schon mein Favorit des Franchises u.a. wegen der sympathischen Charaktere, der herrlich einfallsreichen Kills (die ja eigentlich auf alle Nightmare-Filme zutreffen) und der Rückkehr von Heather Langenkamp.
Wir ließen gleich danach Teil 4 ("The Dream Master" 1988) folgen, da er unmittelbar mit dem Vorgänger zusammenhängt. Außerdem finde ich den abrupten Hauptrollenwechsel sowie Alice-Darstellerin Lisa Wilcox toll.
Teil 5 und 6 haben wir dann übersprungen und landeten direkt bei Teil 7 ("Freddy's New Nightmare" 1994), einem weiteren Highlight in meinen Augen. Den Durchbruch der Metaebene in die reale Welt findet wahrscheinlich jeder Fan so genial wie ich. Dass dafür einmal mehr Langenkamp verpflichtet werden konnte, Robert Englund einfach nur sich selbst spielen darf und sogar Wes Craven vor die Kamera tritt, sehe ich vielleicht mit den verblendeten Augen eines liebenden Fans zu wohlwollend, aber letztendlich ist das alles ja sowieso Geschmackssache.

Apropos Geschmackssache. Kommen wir zum Menü.

Vorspeise

Charmante Ruhestätte für Rod, entnommen aus dem Buch "Food Fiction"
Das Rezept, das im Buch eigentlich unter "Die Nacht der lebenden Toten" steht, habe ich im Namen leicht abgewandelt und einfach ganz dreist aufs Freddy-Thema umgewälzt.


Geflügel-Spinat-Kroketten mit Rucolapesto und Tapenade

Zutaten (für 4 Personen):

200g Rucola
150 ml Olivenöl
50g Blattspinat
300g Geflügelbrust ohne Haut
100ml Schlagsahne
5g Kreuzkümmel
1 Eiweiß
Salz und Pfeffer
200g Mehl
4 Eier
200g Semmelbrösel
1 l Erdnussöl
200g Tapenade
Thymianblättchen für die Dekoration

Den Ofen auf 60°C vorheizen.
In einem Schnellkochtopf 1 l Wasser erhitzen.
Den Rucola waschen. In einem Topf mit kochendem Wasser den Rucola 10 Sekunden blanchieren, dann in Eiswasser abschrecken. Dadurch verliert der Salat seine bittere Note. Im Mixer den Salat mit dem Olivenöl vermischen, das entstandene Pesto beiseite stellen.
Den Blattspinat waschen, die Stängel abschneiden. Dann 200g des Geflügelfleisches in grobe Stücke schneiden. Im Mixer den Spinat mit der Sahne, dem Geflügel, dem Kreuzkümmel und dem Eiweiß verarbeiten. Salzen und pfeffern. Die Füllung für die Kroketten in einer Schüssel beiseite stellen.
Anschließend das restliche Geflügelfleisch sehr klein schneiden und unter die Masse mengen. Diese schließlich in länglicher Form auf ein Stück Bratfolie (einfach einen Bratschlauch aufschneiden) geben. Die Folie eindrehen, ohne zu fest zu drücken. Die Enden einwickeln und fixieren. Diese "Wurst" mit den Handballen so formen, dass sie etwa 3 cm dick ist.
Das Wasser im Schnellkochtopf aufkochen lassen, die eingewickelte Fleischfüllung im Garkorb darin bei geschlossenem Deckel 20 Minuten garen. Dann herausnehmen und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Anschließend 2 Stunden kühlen, damit das Ganze fest wird. Von der gut gekühlten "Wurst" die Folie abziehen und in vier dicke Scheiben schneiden (das werden die "Grabsteine").
Das Mehl, die verquirlten Eier und die Semmelbrösel getrennt in drei tiefe Teller geben. Die "Grabstein"-Kroketten zunächst im Mehl wenden, dann in den Eiern und schließlich in den Semmelbröseln. Diesen Vorgang wiederholen. In einer Bratpfanne das Erdnussöl erhitzen. Sobald das Öl heiß ist, die Kroketten darin goldbraun frittieren (von jeder Seite 1 Minute).
Anrichten: Auf jeden Teller etwas Rucolapesto geben. Mit etwas Tapenade die umgegrabene Erde simulieren und nach Belieben ein paar Thymianblättchen hineinstecken. Dann darauf die Geflügel-Spinat-Kroketten legen.

Fazit:
Das würde ich mir nicht wieder antun. Ich selbst hatte als Vegetarierin sowieso nichts davon. Leider hatten wir keinen Mixer, der leistungsstark genug war. Denn als ich das Fleisch zusammen mit der Sahne und dem Eiweiß im Mixer verarbeiten wollte, hatte dieser schon hörbare Schwierigkeiten mit der doch sehr festen Masse. Geschafft hat er's zwar, aber als wir den Mixer ausgeleert haben, mussten wir zu unserem Schrecken feststellen, dass er sich vor lauter Anstrengung sozusagen selbst gefressen hat. Irgendwie ist das Gerät undicht geworden, die Messer haben ins eigene Plastik geschnitten. Da die Fleischmasse teilweise ins Gerät gelaufen ist, war der Mixer ab diesem Zeitpunkt somit unbrauchbar.
Auch die weitere Zubereitung der "Wurst" war so aufwendig, dass ich es eigentlich keinem empfehlen kann. Den Gästen hat's letztendlich sehr gut geschmeckt, aber die hatten von dem ganzen Schlamassel ja auch nichts mitgekriegt.
Um es mir selber etwas einfacher zu machen, habe ich das  Pesto übrigens nicht selber zubereitet, sondern fertig gekauft. Schande über mich!



Hauptgericht


Eine Pizza mit Fleischbällchen belegt, wie sie Freddy in Nightmare 4 isst, wollte ich wegen des Mehraufwands nicht machen, wäre aber eine tolle Alternative, falls ihr einen ähnlichen Abend planen wollt. Bei mir wurden es dann Nudeln mit

Fleischbällchen in Tomatensauce.


Eine vegetarische Alternative für die Hackbällchen habe ich hier gefunden. Die kam schlussendlich sogar besser an als die Fleischversion.

Nachspeise



Ich habe auf Pinterest wirklich tolle Torten zum Thema entdeckt. Da aber, mal wieder, die Faulheit obsiegte, wählte ich einen veganen Käsekuchen (da Gäste mit Laktoseintoleranz anwesend waren) und schnitt die weiße Creme am Ende viermal ein, um die Schnittstellen mit Himbeersoße zu befüllen. Es sollte aussehen, als wäre Freddy einmal mit seinem Messer-Handschuh durchgefahren.


Cashew-Käsekuchen

Zutaten:

Für die Füllung
450g Cashewnusskerne
2 EL Limettensaft
3 EL Agavendicksaft
100g zimmerwarme Kokoscreme
3 EL zimmerwarmes Kokosöl

Für den Boden
60g getrocknete Datteln
140g Mandelkerne
40g getrocknete Feigen
40g gemahlene Erdmandeln (ersatzweise Mandeln)

Für das Sorbet
200g TK-Früchte
2 EL Agavendicksaft

Die Cashewkerne für die Füllung mind. 8 Stunden, am besten über Nacht, in reichlich Wasser einweichen.
Am nächsten Tag für den Boden die Datteln entsteinen. Alle Zutaten für den Boden in eine Küchenmaschine oder einen Mixer geben und mit der Pulsfunktion fein zerkleinern. Langsam 4 EL Wasser hinzugeben, sodass sich die Masse gerade zusammenballt, aber nicht zu feucht wird. Den Teig in eine Springform drücken und während der Zubereitung der Füllung kalt stellen.
Für die Füllung die Cashewnusskerne abgießen und kalt abbrausen. Mit 200ml Wasser, Limettensaft und Agavendicksaft in eine Küchenmaschine oder einen Mixer geben und so fein wie möglich pürieren. Zum Schluss Kokoscreme und Kokosöl zugeben und die Masse nochmals mixen.
Die Masse auf den Boden füllen, den Kuchen mind. 8 Stunden, am besten über Nacht, im Kühlschrank kalt stellen.
Den Kuchen kurz vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank nehmen.
Die Früchte mit dem Agavendicksaft im Mixer oder in der Küchenmaschine zu Sorbet pürieren, dabei falls nötig etwas kaltes Wasser hinzufügen.
In den Kuchen vorsichtig die gewünschten Freddy-Klauen-Vertiefungen ritzen und darin das Sorbet füllen. Separat zum Kuchen reichen.

Das ursprüngliche Rezept dazu stammt übrigens aus dem Koch- und Backbuch "La Veganista".

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