10. Filmdinner | Halloween | Oktober 2018









Welche Filme wurden gezeigt?


Selbstverständlich haben wir uns für unser 10. Filmdinner, das im Oktober stattfand, für das Thema "Halloween" entschieden. Da lag es natürlich nahe, gleich mal die Klassiker zu zeigen. Entgegen sämtlicher Erwartungen starteten wir aber nicht mit dem ersten Teil der Reihe, sondern legten "Halloween III" ein. Dieser Film wird oft übergangen, wenn es um die "Halloween"-Reihe geht, einerseits natürlich, weil er so gar nichts mit allen anderen Teilen gemein hat, andererseits aber auch, weil er einen schlechten Ruf genießt, und hier können wir absolut nicht zustimmen. Teil 3 ist für uns ein Geheimtipp, unser kleiner Favorit unter den "Halloween"-Filmen. Wer bereits Fan ist, weiß, dass die Reihe als Anthologie angelegt war und Michael Myers' Geschichte mit dem zweiten Teil eigentlich abgeschlossen war. Teil 3 verfolgte dann nämlich eine völlig andere, übernatürlichere Richtung, die bei den Fans aber leider so gar nicht ankam. Also musste Michael für Teil 4 und alle darauf folgenden Fortsetzungen zurück geholt werden. "Halloween III - Season of the Witch" ist sicherlich kein Meisterwerk, glänzt auch nicht gerade mit schauspielerischer Leistung und manche unserer Gäste fanden ihn gar "albern" - aber genau das macht den Charme dieses Films aus, der mit einer Prise Trash verfeinert wurde. Ich glaube, dass die Troma-Fans unter euch verstehen, was ich meine und diesen Film durchaus zu schätzen wissen werden. Wir haben bei keinem anderen Film, der an diesem Abend gezeigt wurde, so viel gelacht. Sicher, das ging meistens auf Kosten der unfreiwilligen Komik und von Tom Aktins' famoser Schauspielerei. Eine der besten Szenen hab ich hier mal eingefügt.

Da fragte sich der ein oder andere, wie zur Hölle der Mann an diesen Job als Hauptdarsteller gekommen ist. Mein (eigentlich nicht ganz ernst gemeinter) Tipp war ja, dass der Vorstand der Casting-Agentur wohl weiblich gewesen sein muss - beim Abspann stellte sich dann heraus, dass es tatsächlich so war. Zur Erklärung, Tom Aktins spielt einen verheirateten Arzt mit Familie, der sich aber trotzdem schamlos an seine Mitarbeiterinnen ranmacht und im späteren Verlauf des Films Sex mit der Tochter eines unter seiner Hand verstorbenen Patienten hat. Ihr seht, es handelt sich scheinbar um einen charmanten Typ, dem auch ihr nicht widerstehen könntet. Man muss es einfach selbst gesehen haben, um es zu begreifen. 
"Halloween III - Season of the Witch" ist ein Muss an Halloween, kann mit einem zwielichtigen Bösewicht aufwarten, der Gott sei Dank in Ruhe sein Motiv erklären darf, und spielt sogar das ein oder andere Mal auf Teil 1 an. Kult!


Erst nach diesem Film haben wir dann Teil 1 und 2 eingelegt, wobei wir selbstverständlich großen Wert auf die Uncut-Versionen gelegt haben. Bei "Halloween - Die Nacht des Grauens" haben wir es uns außerdem nicht nehmen lassen, die Extended Version zu zeigen. Zuerst hab ich noch überlegt, ob das vielleicht zu viel des Guten wäre (immerhin dauert die Extended fast eine halbe Stunde länger), aber dann habe ich gesehen, welche Szenen genau für die Standardversion herausgeschnitten wurden und es waren einige gute Loomis-Szenen dabei. Dr. Loomis ist unser ganz persönlicher Held in den "Halloween"-Filmen und unserer Ansicht nach kann es nie genug Szenen mit ihm geben, also entschieden wir uns für die Extended. Falls ihr die Wahl habt, kann ich euch diese Version wirklich nur empfehlen, auch wenn das Filmvergnügen in deutsch dadurch vielleicht etwas getrübt wird, dass die neu eingefügten Szenen teils von anderen Sprechern synchronisiert worden sind.
Dank Donald Pleasance alias Dr. Loomis und der klassischen Horrorfilm-Klischees konnte man auch beim ersten und zweiten "Halloween"-Teil manchmal herzhaft lachen. Wenn er wieder einen seiner Wutanfälle hat und sowohl dramatisch als auch düster wird, möchte man ihn einfach knuddeln, diesen Grantler. Zumal sein bestes Zitat "Warum stirbst du nicht?" nicht nur auf Michael Myers zutrifft, sondern ja auch auf Dr. Loomis selbst. In Teil 2 sprengt er sich und Michael in die Luft, beide kommen aber (wie man in Teil 4 sehen kann) mit Verbrennungen davon. Wer ist hier unsterblich, Doktor? 

Trotz all diesen - aus heutiger Sicht - witzigen Momenten, darf man dennoch nicht vergessen, dass "Halloween" einer der ersten großen Slasher-Filme war und damit den Weg für viele noch folgende Filme des Genres geebnet hat. Sieht man sich aktuelle Filme dieser Art mal genauer an, muss man "Halloween" besonders eines sehr hoch anrechnen: der Film verzichtet auf so manch einen billig inszenierten Jumpscare, den ein Blumhouse schon wieder mit lauter Musik unterlegt hätte.

Erinnerungen an das "Freitag der 13."-Filmdinner kamen auf, als Michael Myers in Jason-Manier durch Türen und Wände ging. Wir sind uns aber ziemlich einig, dass Jason immer noch der Coolere ist oder zumindest der Humorvollere. Sicher, auch Michael tobt sich sogar schon in Teil 1 kreativ aus, indem er sämtliche Leichen im Haus drapiert und so für Laurie eine Art Gruselpfad baut. Okay, schon gut, sein Geisterkostüm war auch zum Schreien komisch. Ich denke, es braucht nach "Freddy vs. Jason" einen Film namens "Michael vs. Jason". Wieso ist da eigentlich noch nichts in der Mache?

Zum Abschluss haben wir uns dann übrigens noch "Halloween - H20" gegeben. Dieser Film knüpft rein von der Story her perfekt an Teil 2 an und ignoriert die Teile dazwischen ohne Jamie Lee Curtis. "H20" bot nicht mehr so viel Humor, fanden wir aber dennoch unterhaltsam genug für unser Filmdinner. Außerdem sind unsere Gäste jetzt perfekt vorbereitet auf Teil 9, der aktuell in die Kinos kommt.

Vorspeise

Möhren-Süßkartoffel-Süppchen mit Baconchips


Als Vorspeise gab es dieses Süppchen. Wir waren 9 Personen und ich habe die Mengenangaben im Rezept verdoppelt. Pro Teller gab es zwei Schöpflöffel, wovon natürlich niemand satt wurde, aber als Vorspeise war diese Portion ideal. Hier geht's zum Rezept.


Man erwartet natürlich beim Halloween-Thema immer irgendwas mit Kürbis. Einer unserer Gäste hatte allerdings eine grausige Abneigung gegenüber diesem Gemüse, weswegen wir versucht hatten, diese Zutat möglichst zu umgehen. Das Tolle an dieser Suppe ist also, dass sie aussieht wie Kürbissuppe, aber tatsächlich gar keine ist. Das Rezept ist sowieso sehr variabel. Vegetarier lassen einfach den Bacon weg und Veganer oder Laktoseintolerante verzichten auf die Crème fraiche.

Hauptspeise

Insektenburger

Das Hauptgericht war am schwierigsten auszuwählen. Schließlich kamen wir beim Gedanken an "Halloween III" auf die Idee, passenderweise einen Insektenburger zu servieren. Diesen hatten wir vor kurzem bei REWE im Tiefkühlfach entdeckt, getestet und für gut befunden. Geschmacklich hat er viel mit den vegetarischen Soja-Patties gemein, sieht man sich die Zutatenliste an, weiß man auch warum.



Da wir aber niemanden unserer Gäste dazu zwingen wollten, diesen Burger zu essen, haben wir sicherheitshalber eine vegetarische Variante vorbereitet. Wer sich also vor dem Insektenburger ekelte, musste mit der vegetarischen Alternative vorlieb nehmen. Das Rezept dafür gibt's hier.

Zu den Burgern haben wir Wedges serviert. Dafür einfach Kartoffeln waschen, vierteln und in eine Schüssel mit reichlich Olivenöl, Salz, Pfeffer und Thymian geben. Alles gut vermischen und in den vorgeheizten Backofen (ca. 200°C) geben. Nach 40 Minuten haben wir mal nachgeschaut, wie's aussieht, haben ihnen dann insgesamt aber bestimmt eine Stunde Backzeit gegeben. Wenn die Kartoffeln den gewünschten Bräunungsgrad erreicht haben, könnt ihr sie herausnehmen.
Falls ihr übrigens auch mal für 9 Personen Wedges vorbereiten müsst und euch denkt: "Das sind jetzt aber wirklich genug Kartoffeln!", dann hört noch nicht auf, sondern schneidet lieber nochmal so viele Kartoffeln her. Bei uns war's nämlich etwas zu wenig, weswegen wir zusätzlich noch Pommes (die wir Gott sei Dank im Tiefkühlfach hatten) backen mussten.

Für unseren laktoseintoleranten Gast haben wir natürlich einen laktosefreien Käse besorgt und außerdem eine separate Sauce angerührt. Diese war der aus dem Video ganz ähnlich, wir haben lediglich die Crème fraiche weg gelassen, laktosefreien Joghurt verwendet, minimal mehr Ketchup eingerührt und zusätzlich zwei Teelöffel mittelscharfen Senf hinzugefügt. Den Senf können wir übrigens auch für die normale Sauce nur empfehlen, der wertet das Ganze definitiv auf.



Insektenburger

Veggie-Burger

Nachspeise

Pumpkin Pie


Unser kürbisverachtender sowie laktoseintoleranter Gast verzichtete aus Diät-Gründen auf die Nachspeise, weswegen wir uns hier voll austoben konnten. Ich hatte in meinem Leben noch keinen Kürbiskuchen gegessen, geschweige denn gebacken, war aber absolut begeistert von dem Ergebnis. Dieses Rezept kann ich nur empfehlen. Die einzige Veränderung, die ich vorgenommen habe, war, dass ich den Teig blind gebacken habe, da ich Angst vor einem matschigen Boden hatte. So ist er aber perfekt geworden und ich muss sagen, dass ich ein klein wenig stolz auf mich war.



Das Kürbispüree für den Kuchen habe ich unter Zuhilfenahme dieser Anleitung zubereitet. Macht es euch aber nicht unnötig schwer und schneidet den Kürbis nicht in Spalten. Es reicht, wenn man den Kürbis halbiert und mit der Schalenseite nach oben aufs Backblech legt. Die Haut habe ich zum Schluss grob entfernt.

Getränke

Pumpkin Spice Latte

Da ich vom Kuchen noch Kürbispüree übrig hatte, habe ich mich an einem Kürbislatte versucht. Dafür habe ich zuerst einen Espresso in eine große Tasse gefüllt und das Püree eingerührt. Je nach Geschmack ein bis zwei Teelöffel braunen Zucker hinzufügen, außerdem mit einer Prise Zimt und Lebkuchengewürz abschmecken. Falls ihr Kürbisgewürz habt, benutzt unbedingt das. Zum Schluss das Ganze mit geschäumter Milch auffüllen, wobei ihr am besten den Schaum mit einem Löffel zurückhaltet und erst die flüssige, heiße Milch einrührt. Erst dann sollte der Latte mit dem Schaum getoppt werden und natürlich einer feinen Zimtschicht.


Horror-Bowle (alkoholfrei)

Ein Glas mit Eiswürfeln und 3 - 4 Lychees etwa zur Hälfte befüllen. Mit schwarzem Johannisbeersaft, Blutorangensaft und Ginger Ale zu je gleichen Teilen auffüllen. Wer es weniger süß mag, streckt die Bowle mit Wasser. 
Das Ganze kann man natürlich auch ruck-zuck in eine alkoholische Bowle umwandeln, indem man z. B. Sekt und Wodka dazuschüttet. 


Wie habe ich den Glasrand gemacht?

Am besten nimmt man sich einen flachen Teller und rührt darauf rote Lebensmittelfarbe mit Honig zusammen. Man braucht einiges an Farbe, also ruhig großzügig sein. Dann nimmt man ein Glas und taucht es einmal schön in die Masse. Der Bluthonig sollte ganz langsam die Ränder herunterlaufen. Da das Ganze aber schon eine ziemlich klebrige Angelegenheit sein kann, bitte eine Serviette dazu servieren.


Haddonfield Mimosa

1 cl Campari mit 2 cl Sekt verrühren.


Fazit

Was soll ich sagen? Das Konzept kommt nach wie vor super an. Statt euch mit einem abschließenden Fazit zu langweilen, habe ich euch hier nochmal ein Best of Dr. Loomis zusammengestellt. Ich weiß doch, dass ihr nur dafür bis hierher gescrollt habt.




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