9. Filmdinner | Funny Roadmovies | September 2018



Schon mal ´nen Roadtrip mit mehreren Leuten gemacht? Ganz so abgedreht wie in den meisten Roadmovies dargestellt geht es dann doch selten zu, aber man versteht, wovon sich die Filmemacher Inspiration geholt haben.


Welche Filme wurden gezeigt?

Witzige Roadmovies gehören zu unseren Lieblingsgenres. Während mein Favorit eindeutig "Eurotrip" ist, tendiert mein Mann eher zu "Rat Race". Darüber hinaus haben wir noch einen Klassiker dieses Subgenres ausgewählt - "Hilfe, die Amis kommen", den 2. Teil der "Griswolds"-Filme aus den 80ern. Wir waren uns nicht sicher, wie dieser doch schon in die Jahre gekommene Film beim teilweise recht jungen Publikum ankommen würde, aber er sorgte am Ende beinahe für die meisten Lacher. Zuletzt hatten wir noch "Road Trip" als Zusatzfilm in petto, falls noch Zeit übrig wäre und die Gäste noch fit wären. Tatsächlich haben diesmal alle bis zuletzt durchgehalten und manch ein Gast ist sogar speziell für diesen letzten Film so lange geblieben. 


Buffet

Wir haben erst zum zweiten Mal in der Geschichte des Filmdinners ein Buffetessen angeboten. Das lag hauptsächlich daran, dass wir uns bei der Gestaltung des Tisches, auf dem das Buffet serviert werden sollte, von "Eurotrip" inspirieren ließen. Es gibt da eine Szene im Restaurant, in der die Europareise mit Lebensmitteln nachgestellt wird und auch im weiteren Verlauf des Films wird das Wechseln von einem Land ins andere mit Hilfe des Tisches als Karte dargestellt. 
Voller Eifer habe ich mir diese Szenen nochmal genauer angeschaut und einzelne Speisen direkt übernommen (Brokkoli als Schwarzwald fand ich einfach zu witzig). Eventuell freie Stellen (Bratislava sollte nicht einfach nur ein Aschenbecher sein) haben wir gemeinsam mit passenden Snacks aus den anderen Filmen gefüllt (z.B. "Cocktail-Schniedel" aus "Rat Race").
Insgesamt kann man sagen, dass wir diesmal ein ziemliches Durcheinander angeboten haben, andererseits fasst genau das irgendwie das Gefühl eines Roadtrips zusammen.

USA


Hier mussten wir selber "kreativ" werden und haben uns überlegt, was denn typisch amerikanisch ist. Unsere Wahl fiel dann klassisch auf den Bacon, der in "Road Trip" ja sogar zusammen mit dem French Toast in der berühmten Diner-Szene serviert wird. French Toast haben wir übrigens bewusst weggelassen, nicht nur wegen dem Ekelfaktor, sondern auch weil wir vermutlich darauf sitzen geblieben wären. Welcher Mensch isst bei uns schon French Toast zu Bacon?

London

Die Baked Beans haben wir nur als Gag aufgestellt, geöffnet haben wir die Dosen aber nicht. Speziell erwähnt wurden sie in keinem der Filme.

Crans sur Mer

Szene aus "Eurotrip"

Unser Beitrag zum Buffet

In "Eurotrip" waren es Muscheln auf dem Tisch, wir haben uns im Tiefkühlregal bedient und passenderweise Meeresfrüchte im Kräutersud serviert.

Paris

Sorry, aber das Baguette musste hier einfach sein.

Brüssel
Szene aus "Eurotrip"
Unser Buffet

Obwohl das Land an sich keine besondere Rolle in den Filmen spielt, haben wir es in die Tischkarte integriert, weil sich der Rosenkohl einfach zubereiten ließ und in der "Eurotrip"-Karte auftauchte. Wir haben den tiefgekühlten Rosenkohl auftauen lassen, in eine gefettete Auflaufform gegeben und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Mit etwas Olivenöl und Knoblauch darüber haben wir ihn dann ca. 20 Minuten bei 180 Grad in den Ofen gegeben. Dazu konnte man sich bei Bedarf etwas von der Sauce Hollandaise nehmen.

Amsterdam

Szene aus "Eurotrip"

Hier konnten wir "Eurotrip" bei aller Liebe nicht nachahmen. Gleich einen Hummer zu servieren, erschien uns zu heftig. Also haben wir - ebenfalls landestypisch - Gouda bereit gestellt. Der ließ sich dann sogar noch hervorragend über die Spaghetti Napoli (s. Rom) raspeln.

Bratislava
Unser Buffet
Darstellung von Bratislava in "Eurotrip"

Ein Aschenbecher auf dem Tisch? Wollten wir nicht, außerdem raucht ja auch keiner unserer Gäste. Als Gag haben wir dann trotzdem einen kleinen Tischmülleimer neben die "Cocktail-Schniedel" gestellt. Von den Mini-Cabanossi weiß scheinbar niemand so genau, wo sie jetzt eigentlich herkommen, aber sie sollen ihren Ursprung wohl irgendwo im slowakischen Raum haben. Und da uns die Erwähnung dieses Snacks in "Rat Race" so amüsiert hat, ließ sich das optimal verbinden.

Berlin
Buffet

Hier diente der "Griswolds"-Film als Inspiration. Als die Familie in Teil 2 ihre (falschen) deutschen Verwandten besucht, werden dort traditionell Kraut und Würstl serviert. Wieder einmal haben wir es uns einfach gemacht und fertiges Sauerkraut in eine Auflaufform gegeben, mit ein paar Wacholderbeeren verfeinert und die bereits gut angebratenen Bratwürste darauf gelegt. Mit dem Deckel obenauf hielt sich das Ganze noch lange am Buffet warm.


Schwarzwald
Szene aus "Eurotrip"

Wie bereits weiter oben erwähnt, gefiel mir die Darstellung des Waldes mit Hilfe von Brokkoliröschen in der "Eurotrip"-Szene einfach zu gut. Zubereitet haben wir den Brokkoli auf dieselbe Weise wie den Rosenkohl (s. Belgien).

Rom
Szene aus "Eurotrip"

Unser Buffet

Hier konnten wir das Gericht aus "Eurotrip" eins zu eins übernehmen. Außerdem kamen Spaghetti mit Tomatensauce schon bei Kindergeburtstagen immer gut an und sind somit ein "Geht immer"-Essen. Leider kann ich auch hier mit keinem besonderen Rezept dienen, da wir die Sauce frei Schnauze gemacht haben. Dennoch im Folgenden ein Versuch.

Tomatensauce für mind. 10 Portionen (wenn man sich richtig viel auflädt)

Zutaten:
10 Tomaten
2 Zwiebeln
2 Dosen geschälte/gehackte Tomaten
2 Knoblauchzehen
250 ml Rotwein
2 EL Tomatenmark
Thymian
Oregano
Basilikum
Salz
Pfeffer
Paprikapulver
Olivenöl

Zuerst die Zwiebeln in grobe Stücke oder Scheiben schneiden. In einem großzügigen Spritzer Olivenöl in einem großen Topf gut anbraten. Dann den gehackten Knoblauch und gleich danach das Tomatenmark unterrühren. Sofort mit Rotwein und den Dosentomaten ablöschen. Die frischen Tomaten grob hacken und unterrühren. Jetzt alles mind. 1 Stunde lang köcheln lassen. Zum Schluss die Sauce pürieren und mit den Kräutern und Gewürzen abschmecken.

Beilagen

Zusätzlich zum Buffet haben wir zwei Salate serviert.

Dressing für den Blattsalat mit Gurken:

Kräuteressig, Olivenöl, Salz und Pfeffer nach Belieben mischen, evtl. mit etwas Wasser verdünnen.

Rezept für den Kartoffelsalat:

Kartoffeln ohne Schale kochen. Im noch warmen Zustand klein schneiden, gehackte Zwiebeln dazugeben. Wasser und Olivenöl (gerne durch Butter ersetzen!) einrühren, mit Salz (oder Gemüsebrühe) abschmecken. Kräuteressig nach Gefühl und Geschmack hinzufügen. Zum Schluss eine ordentliche Schicht Pfeffer drauf geben und ein paar Stunden ziehen lassen.
Man kann auch Kartoffeln vom Vortag nehmen, dann sollte man beim Dressing aber warmes Wasser verwenden.
Die Angaben sind deswegen so ungenau und "nach Belieben", weil das Rezept von der Uroma meines Mannes stammt und die Omis dieser Welt ihre Rezepte immer gern à la "Ich gebe etwas hiervon und dann etwas davon hinzu" weitergeben.

Nachspeise

These are magical!

Einmal mehr inspiriert von "Eurotrip" gab's nach dem Buffet Brownies. Ich habe mich nach langer Suche letztendlich für dieses Rezept entschieden und ich war absolut begeistert, vor allem, da die Brownies ohne Zucker auskommen. Statt den schwarzen Bohnen im Rezept habe ich rote Kidneybohnen verwendet und statt Pekannüssen als Topping gab's bei uns Paranüsse. Außerdem habe ich die im Rezept empfohlene Alternative zur Butter - Kokosöl - benutzt.


Getränke

Das wahre Highlight unseres Dinners war diesmal aber eine Bowle, die wir in einer großen Schüssel serviert haben.

Bierbowle


Rezept für ca. 1,8 Liter

250 g Himbeeren (frisch oder tiefgekühlt)
120 ml Himbeersirup
8 cl frisch gepresster Zitronensaft
6 cl Kräuterlikör
8 Scheiben frischer Ingwer
8 cl roter Wermut
8 cl Birnenbrand
1 l Helles (gut gekühlt)
400 ml trockener Rosésekt (gut gekühlt)

Alle Zutaten bis auf das Bier und den Sekt ins Gefäß geben und gut umrühren. Abgedeckt mind. 10 Minuten im Kühlschrank ziehen lassen. Bier und Sekt kurz vor dem Servieren langsam hineinschütten und alles nochmals umrühren. Zum Servieren die Bierbowle in Gläser füllen - Prost!

Die Bowle kam derart gut an, dass wir nochmal Nachschub zubereiten mussten.

Fazit

Ein toller Abend mit bestens aufgelegten Gästen. Aber erzählt es Scotty nicht...

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