Blutiges Schäferstündchen

Dies ist ein Spielbericht über das Cthulhu-Abenteuer "Blutiges Schäferstündchen" aus dem Buch "Frisches Blut". Ich selbst war Spieler und habe diesen Bericht als eine Art Kurzgeschichte mit Hilfestellung des Spielleiters verfasst. Der Gedanke dahinter war, auf diese Art die Story auch Nicht-Eingeweihten klar zu machen. Falls sich etwas besonders seltsam liest, könnt ihr sicher sein, dass es sich tatsächlich genau so zugetragen hat. Dazu erfunden habe ich höchstens bei der Einführung der Charaktere etwas, um einen problemlosen Einstieg in die Geschichte zu ermöglichen.

Eine Sache noch zur Verteilung unserer Charakterbögen.
Ich habe mir lange Gedanken darüber gemacht, welche der vorgefertigten Rollen ich übernehmen sollte. War es anfangs noch der Film-Nerd, der mir sofort sympathisch war, machte mir diese Rolle - je länger ich darüber nachdachte - Angst. Was, wenn ich die Erwartungen der Gruppe - und von mir selbst - nicht zur vollsten Zufriedenheit erfüllen könnte? Immerhin musste ich Film-Zitate am laufenden Band zum Besten geben.
Danach war es lange Zeit die Rolle der Bitch, die ich favorisierte. Zum Einen teilten wir den gleichen Namen, zum Anderen würde sie mir am einfachsten fallen. Herumjammern, zickig sein und damit allen auf den Zeiger gehen, das konnte ich. Ich würde diese Rolle einerseits als Parodie auf die Social Media-Huren unserer Zeit anlegen, andererseits wäre sie mir traurigerweise nicht ganz unähnlich.
Dann dachte ich mir aber, wie langweilig es wäre, wenn ich eine der zwei weiblichen Rollen übernehmen würde. Wäre es nicht viel lustiger, wenn die Männer unserer Gruppe damit konfrontiert wären?
Also präferierte ich als Nächstes die Rolle des Schwarzen, da er das Privileg haben würde, die ganze Zeit 2Pac zu hören. Ich sah mich schon Songs zitierend und ständig coole Sprüche einwerfend. Dann verkündete der Spielleiter, dass das Mauerblümchen eine besondere Rolle in diesem Abenteuer hätte und keinesfalls der langweilige Charakter sei, den man erwarten würde. Nur diese Rolle dürfe vorab mit dem Spielleiter ein persönliches Gespräch führen und hätte somit ein Geheimnis.
Also interessierte ich mich plötzlich für die Rolle des Mauerblümchens, aber nur ganz kurz, denn ich besinnte mich wieder darauf zurück, die weiblichen Rollen den Männern zu überlassen.
So kam es also, dass ich am Ende die einzige Rolle spielte, mit der ich noch nicht sympathisiert hatte: der Sunnyboy. Wie sich herausstellte, machte es unfassbar viel Spaß, diese Rolle zu spielen, da ich sie aus einer Mischung aus Chris Hemsworth ("Cabin in the woods") und Bruce Campbell ("Evil Dead") anlegte.
Der Spieler, der die Rolle des Schwarzen übernahm, brauchte - bis auf die Hautfarbe - eigentlich nur er selbst zu sein. Sein Jamal war eine Art schwarzer Marty (Fran Kranz aus "Cabin in the woods"), der sehr sportlich war.
Das Mauerblümchen wurde von dem Spieler, der sie übernahm, als schüchtern kicherndes Mädchen dargestellt, aber wenn's drauf ankam, konnte sie richtig mutig sein.
Der Spieler von Jessica bemühte sich, sie ständig und überall Selfies machen zu lassen, konnte aber leider sein persönliches Ziel nicht erfüllen, da er letztendlich doch zu wenig nervig war.
Leider war der Spieler von Juwon überhaupt nicht zufrieden mit seiner Rolle. Spätestens als (Vorsicht Spoiler!) sein Laptop bei dem Unfall mit dem Van kaputt gegangen ist, war er der Meinung, dass sein Charakter damit zu nichts mehr zu gebrauchen war. Sämtliche Programmier-Anspielungen und Skills, mit denen er Lucy beeindrucken wollte, waren somit zunichte gemacht worden. Dazu kam leider noch sein übles Würfelpech, sodass ihm nur noch der gut getimte Einwurf von Film-Zitaten während des Spiels als Stärke blieb.
Dennoch hatten alle ihren Spaß und nun geht's ohne weitere Umschweife los mit der Story, die ich mit passender Musik unterlegt habe, soweit möglich. Teilweise wurde während der entsprechenden Szene tatsächlich der verlinkte Song gespielt...






Das Wetter bei der Abreise war blendend, die Stimmung - zumindest bei den meisten der sechs College-Kids in dem großen Van - auch. Lucy, eine schüchterne Literaturstudentin, rutscht unsicher auf dem Beifahrersitz umher. "Mensch, Lucy, du musst dieses Wochenende unbedingt mal mehr aus dir rauskommen." Über den Rand ihrer Brille blickt sie skeptisch ihre zwei Jahre ältere Schwester Barbara, aus deren Mund diese Worte eben kamen, an. "Ich möchte, dass du einfach mal Spaß hast und dich nicht ständig hinter deinen Büchern versteckst."
Lucy seufzt auf.
"Du hast ja Recht", erwidert sie lächelnd und schlägt dabei das Buch auf ihrem Schoß zu. "Wie weit ist es denn noch?"
"Es sind von hier aus...", Barbara blickt auf das Straßenschild, an dem sie in dem Moment vorbeifahren, "...noch etwa ein, zwei Stunden auf dem Highway."
"Ey Barb, wo fahren wir eigentlich genau hin?"
Der hoch gewachsene Schwarze beugt sich nach vorne zu den Schwestern, im Arm hat er einen Eimer Chicken Wings, von denen er sich fleißig immer wieder eine in den Mund schiebt. Er berührt die am Steuer sitzende Barbara leicht an der Schulter, während er seine Frage stellt.
"Gut, dass du fragst, Jamal. Das ist so eine richtig coole Vintage-Blockhütte am Blackhorn Mountain", erzählt Barb begeistert, ihren Blick weiterhin auf die Straße richtend.
"Ja, davon hab ich schon mal gelesen...", beginnt Lucy.
"Hoffentlich kann ich da oben wenigstens ein paar coole Selfies für meine Insta-Stories machen", wird sie jäh von der schnippisch klingenden Blondine aus dem hinteren Bereich des Vans unterbrochen. Schon seit Beginn der Fahrt starrt Jessica in ihr Smartphone, knipst ab und zu Duckface-Selfies und lässt jeden in dem Van an ihrer schlechten Laune teilhaben.
"Komm schon, Jess, das wird bestimmt mega-abgefahren!" meldet sich nun der stattliche Muskelprotz lautstark zu Wort, der neben ihr sitzt. "Schon allein, weil du dabei bist", fügt er etwas leiser mit einem Zwinkern hinzu.
Tatsächlich sieht Jessica kurz auf, nur um gleich darauf wieder in ihr Handy zu starren - allerdings huscht ihr ein kurzes Lächeln über die Lippen. Dass Matt auf sie steht, ist klar. Alle stehen auf sie. Sie ist schließlich das attraktivste Mädchen am College, heißblütig und wunderschön. Sie und Matt würden sicher ein gutes Paar abgeben, immerhin ist er auch ein richtig süßer Typ mit einem heißen Body. Ein wenig würde er aber noch zappeln müssen, bevor er von ihrem Honigtopf naschen darf.
Matt entgeht dieses Lächeln natürlich nicht. Dieses Wochenende wäre Jessica sowas von fällig. Dieses geile Luder lässt ihn jetzt schon lange genug betteln und ehrlich gesagt war er zeitweise schon leicht genervt von ihrer Zickerei, aber was sollte er machen? Sie ist einfach ein mega-heißes Gerät und als Quarterback des Football-Teams an seinem College ist er harte Kämpfe gewohnt. Jessicas Lächeln eben bestätigt ja eigentlich nur, dass er bereits kurz vorm Ziel ist. Nur noch etwas länger und sie kann meinem Charme sicher nicht mehr widerstehen, lächelt er siegessicher in sich hinein.
Als sich in dem Moment Jamal wieder zu ihnen nach hinten gesellt, wird Matts Aufmerksamkeit plötzlich völlig von Jessica abgelenkt und er brüllt in Jamals Richtung: "Hey Jamal!" Matt wirft den Football, mit dem er die ganze Fahrt über schon kleine Kunststücke vollführt hat, blitzschnell nach Jamal. Dieser reagiert schnell und fängt den Ball mit einer Hand, was von Matt mit einem "Touchdown!" kommentiert wird.
"Yo Mann, Jamal the Man ist am Start!" gibt Jamal breit grinsend zurück, legt den Football ab und packt kameradschaftlich die Hand seines Bros. Er gibt Matt einen festen Händedruck, macht dann eine Bro-Fist und packt zum Schluss nochmal Matts Hand mit wild gestikulierenden Fingern. Aus Matts sichtlich verwirrtem Gesichtsausdruck lässt sich folgern, dass auch ihm dieser Handschlag neu ist. Dieser kurze Moment der Unsicherheit verfliegt aber sofort wieder aus dem hübschen Gesicht des Football-Stars und er setzt sich gemeinsam mit Jamal auf die hinteren Plätze des Vans.
"Richtig gut gefangen, Bro! Für uns Sport-Studenten aber auch die leichteste Übung", sagt Matt selbstbewusst.
"Yo Matt, wie oft muss ich dir eigentlich noch sagen, dass ich Jura studiere?"
"Ach Jamal, du bist immer so witzig."
Er lässt ja wirklich nichts auf seinen Homie Matt kommen, aber wann wird er endlich kapieren, dass er als Schwarzer nicht unbedingt Sport studieren muss? Mit diesem Gedanken steckt er sich einen weiteren Chicken Wing aus seinem Eimer, den er kein einziges Mal aus der Hand gegeben hat, in den Mund.
"Matt, yo, aber mal im Ernst. Was geht da zwischen dir und dieser Oberzicke?" fragt er mit vollem Mund.
Matt wirft einen kurzen Blick auf Jessica, um sicherzugehen, dass sie das Gespräch nicht mithören kann. Dann dreht er sich wieder zu Jamal und fährt mit flüsterndem Tonfall fort.
"Ich sag's dir, Kumpel, dieses Wochenende geh ich richtig ran. Ich hab eine Riesen-Packung Kondome dabei. Da wird so richtig schön gevögelt..."
Ein genervtes Räuspern hinter ihm unterbricht den testosterongeladenen Sport-Studenten. Als sich Matt irritiert umdreht, sieht er, dass Juwon, der sich die ganze Fahrt über noch kein einziges Mal zu Wort gemeldet hat, in ihrer Nähe sitzt. Dieser dürre Film-Nerd war ihm bei seinem Kontrollblick vorher gar nicht aufgefallen. Er ist einfach zu unscheinbar. Zwar hat er den Blick gerade auf den Laptop in seinem Schoß gerichtet, aber dem privaten Gespräch, dass Matt soeben mit Jamal führen wollte, hat er offenbar mehr seine Aufmerksamkeit gewidmet.
"Was willst du denn?" blafft Matt ihn nun an.
Sofort bereut Juwon sein Räuspern von eben. Er richtet seinen Blick dennoch an Matt und würde ihm am liebsten irgendwas Cooles erwidern. Zum Beispiel, dass er so ein Kondom nach der Benutzung nicht einfach auf links drehen und dann nochmal verwenden kann. Oder dass so eine aufgeblasene Ziege wie Jessica wirklich gut zu einem hirnlosen Affen wie ihm passt. Aber noch bevor er den nötigen Mut für eine dieser Antworten aufbringen kann, verwandelt sich Matts gerade noch kampflustiger Gesichtsausdruck in ein lautes Lachen.
"War doch nur Spaß, Juwon", sagt er und boxt den koreanischen Informatik-Studenten freundschaftlich in die Schulter. Dass sogar dieser leichte Schlag von einem Kerl wie Matt für jemanden wie Juwon ziemlich weh tut, lässt sich der bebrillte Nerd nicht anmerken und beißt die Zähne zusammen. Er wäre ja gerne auch so beliebt und hätte gerne die optischen Vorzüge von einem Matt, aber wenn niemand seine Person zu schätzen weiß, kann er auch nichts ausrichten, oder?
"Mann, Matt, lass doch mal Juwon in Ruhe. Der ist cool", mischt sich Jamal nun ein.
"Sicher, sicher", wendet Matt ein. Er zieht eine Flasche Jim Beam aus seinem Rucksack. "Na los, Juwon, nimm ´nen Schluck."
Für einen Moment ist sich Juwon nicht sicher, ob er Matts Friedensangebot trauen soll, aber er entscheidet sich relativ schnell dafür, es anzunehmen. Der billige Whiskey wird schnell einmal im Van herumgereicht, nur Lucy lehnt dankend ab und Barbara nimmt auch lieber einen Schluck aus der Wasserflasche.
"Ich muss schließlich fahren", winkt sie lächelnd ab.
Die vergangene Stunde sind sie vom Highway auf eine Landstraße gefahren und befinden sich seit wenigen Minuten auf einer immer schmäler werdenden Schotterstraße. In ein paar Metern Entfernung lässt sich ein Schild erahnen.
"Leute, wir sind bald da!" jauchzt Barbara vorfreudig.
Jessica richtet ihren Blick kurz von ihrem Handy auf und liest die Schrift auf dem Schild, das sie soeben passieren, laut vor: "Hope's End!? Das ist wohl wörtlich zu verstehen. Ich hab hier keinen Empfang!"
Diese Bemerkung ignorierend, fährt Barbara fort: "Da vorne muss irgendwo ein Diner kommen. Hat jemand Hunger?"
"Ja, ich", antwortet Jamal mit einem Chicken Wing im Mundwinkel.
"Ich glaube, ich könnte auch was vertragen", fügt Matt hinzu.
"Boah, ich könnte vier Double Cheeseburger auf einmal verputzen", meint Jamal.
"Ach ja? Dann schaff ich fünf davon!"
"Herausforderung angenommen", grinst Jamal.
Matt hält ihm die Hand hin und Jamal schlägt sofort mit demselben exzentrischen Handschlag von vorhin ein. "Die Wette gilt."
Barbara fährt auf den schmutzigen Parkplatz des schäbigen Diners mit der flackernden Aufschrift "Rutherfords" und stellt den Motor ab.
Sie, Lucy, Matt und Jamal verlassen nacheinander den Van.
"Ernsthaft, Leute? Das ist voll öde hier!" sagt Jessica beim Aussteigen. Als sie merkt, dass niemand ihr Aufmerksamkeit schenkt, schaltet sie genervt die Selfie-Kamera ihres Handys ein und fängt an, Fotos zu knipsen. "#nofilter...", hört Juwon sie murmeln, als er ebenfalls aussteigt.
Relativ geschlossen bewegt sich die Gruppe nun auf den Eingang des Diners zu.


Das Innere des Diners entspricht sämtlichen Klischees, die man sich nur ausdenken kann.
Hinter dem Tresen sieht man einen Mann mittleren Alters herumwerkeln. Als die Gruppe eintritt, beachtet er sie nicht weiter.
"Gut, setzen wir uns an den Tisch am Fenster?" schlägt Matt vor und alle nehmen Platz.
Ein paar Minuten vergehen, ohne dass irgendetwas passiert und die Freunde werden schon leicht ungeduldig. Dann endlich schreit der Mann hinter der Theke laut: "Laurie!"
Nichts passiert.
"Laurie!!!"
Er muss noch ein drittes Mal schreien, bis endlich die Tür neben der Theke aufgeht.
Das junge Mädchen mit umgebundener Schürze bewegt sich langsam von der Tür auf den Tisch zu.
"Was darf's denn sein?" fragt sie gelangweilt, zückt einen Block und würdigt die Gruppe keines Blickes.
"5 Double Cheeseburger und eine Coke für mich!" bestellt Jamal als Erstes.
"Für mich dasselbe", fügt Matt hinzu.
"Ich werde hier drin nichts essen", informiert Jessica alle Anwesenden pikiert und packt eine Illustrierte aus, um darin zu schmökern.
"Ich hätte gerne nur eine Coke", sagt Juwon.
"Haben wir nicht. Wir ham nur Pepsi", leiert Laurie noch gelangweilter als vorhin herunter.
Juwon ist von dieser Bemerkung so irritiert, dass er nur noch ein leises "Das ist aber unlogisch..." herausbringt.
"Also dann nimmt er eben eine Pepsi", beendet Matt die Bestellung noch bevor Lucy oder Barb überhaupt zu Wort kommen können.
Laurie macht auf dem Absatz kehrt und bewegt sich wieder hinter den Tresen.
Matt und Jamal werfen sich viel sagende Blicke zu während sie den Hintern der Bedienung abchecken.
In diesem Moment öffnet sich die Tür des Diners und ein großer Mann in Sheriff-Uniform betritt den Laden. Sofort fällt sein Blick auf die College-Kids und soweit sich das mit seiner Pilotenbrille auf der Nase vermuten lässt, starrt er sie nun direkt an. Langsam geht er auf den Mann hinter dem Tresen zu, den Blick aber weiterhin auf die Studenten gerichtet.
"Tag, Rutherford, das Übliche."
Sofort fängt der Angesprochene, bei dem es sich offenbar um den Besitzer des Diners handelt, an zu kochen. Der Sheriff fixiert die Gruppe fortwährend mit seinem Blick und vielleicht ist es nur eine optische Täuschung, aber sein Oberlippenbart scheint leicht zu zucken.
Jamal scheint von dem Auftritt des Sheriffs nicht sonderlich viel mitzubekommen, er hat längst seinen Walkman ausgepackt und sich die Kopfhörer aufgesetzt, sein Kopf im Takt wippend. Die Lautstärke hat er dermaßen hoch aufgedreht, dass alle im Diner an 2Pacs "Holla at me" teilhaben können.
"Yo Mann, gib dir den Scheiß. Das ist echte Musik", schwärmt Jamal und gibt die Kopfhörer weiter an Juwon.
Nachdem dieser kurz reingehört hat, gibt er sie wieder zurück und fragt: "Hast du auch was mit 8-Bit?"
Noch bevor die Diskussion über die beste Musik richtig angefacht werden kann, taucht Laurie wieder am Tisch auf und stellt drei Softdrink-Becher sowie zwei große Teller voller Cheeseburger jeweils vor Matt und Jamal ab. Dann schiebt sie letzterem mit einer schnellen Handbewegung und einem Augenzwinkern einen Zettel zu und entfernt sich sofort wieder vom Tisch.
"Yo, das ist ihre Nummer", grinst Jamal Matt an und zeigt ihm den Zettel.
Doch im nächsten Augenblick erinnert er sich wieder an den Teller vor ihm und Lauries Handynummer ist vorerst vergessen.
Er und Matt werfen sich herausfordernde Blicke zu. Jamal fängt sofort an zu essen und Matt tut es ihm gleich. Die ersten Burger gehen noch runter wie Butter, dann fängt Jamal jedoch an zu schwächeln. Die Chicken Wings auf der Fahrt waren wohl doch ein paar zu viel. Nach dem vierten Burger auf seinem Teller gibt er zu: "Ich kann nicht mehr, Mann. Mir ist schon ganz schlecht."
(Kräfte-Messen durch Konstitutions-Wurf)
"Touchdown! Gewonnen!" schreit Matt und sieht Applaus abwartend in die Runde. Jessica liest ihre Zeitschrift, Juwon saugt an seiner Cola und Lucy hat ihr Tagebuch aufgeschlagen und beginnt, kleine Herzen und Sterne reinzumalen.
Juwon beugt sich zu ihr rüber.
"Hey Lucy. Weißt du, welches Programm Jedi benutzen, um eine PDF-Datei zu öffnen?"
Lucy sieht ihn verwirrt an.
"Adobe Wan Kenobi", löst Juwon das Rätsel auf.
Lucy kichert schüchtern in ihr Tagebuch.
Matt, der auch ohne Applaus weiß, wie toll er ist, gibt Rutherford das Zeichen zum Bezahlen. Der Inhaber geht gemächlich auf ihren Tisch zu und legt ihnen die Rechnung hin. Beim Einsammeln des Geldes beugt er sich nach vorn und ein übler Schweißgeruch weht ihnen in die Nase.
Als die Gruppe schon aufstehen und gehen will, erhebt sich im gleichen Moment der Sheriff am Tresen und geht auf sie zu.
Er sieht jeden einzelnen von ihnen lange und durchdringend an. Jamal, der schon wieder seine Kopfhörer auf hat, wirft er nochmal einen zusätzlichen Kontrollblick zu.
"Hey Kids, seid ihr hier um Ärger zu machen? In meiner Stadt gibt es keinen Ärger, ist das klar?"
Völlig überrumpelt von dieser Behauptung reden alle durcheinander.
Etwas deutlicher als die anderen meldet sich schließlich Lucy zu Wort: "Wir sind nur auf dem Weg zur Blackhorn Mountain-Hütte, um dort Urlaub zu machen."
Unbeirrt fährt der Sheriff fort: "Wir mögen in Hope's End keinen Ärger... Wer Ärger macht, kann bei mir auf einer schönen Pritsche hinter Gitterstäben schlafen."
Nun tut sich Matt hervor und richtet sich kurz an die Gruppe. "Leute, lasst mich das machen. Ich weiß, wie man mit solchen Typen umgeht." Dann wendet er sich an den Sheriff: "Sir, Sie wissen doch wie das ist. Man ist jung, man will Party machen. Sehen Sie die Hühner, die wir dabei haben?" Er macht eine Kopfbewegung Richtung Jessica, Barb und Lucy. "Sie wissen schon. Sie waren doch auch mal ein schneidiger junger Kerl." Matt lächelt ihm charmant zu.
(Misserfolg bei Charme-Probe)
Der Oberlippenbart des Sheriffs zuckt nun angewidert. "Komm mir bloß nicht so, Jungchen. Letzte Woche musste ich fast jemanden erschießen - einen Trucker, der hier für Ärger gesorgt hat!" Er streicht über seinen Colt Python. "Das ist die Sprache des Gesetzes!"
Dann wendet er sich an die "Hühner" und sagt: "Wenn es Probleme gibt, Ladies, dann kommt zu mir. Bei mir seid ihr so sicher, wie in Abrahams Schoß."
"Alles klar, Sir. Danke. Wir gehen jetzt. Einen schönen Tag noch." Vorsichtig schleichen sich alle an dem Sheriff, der sich groß vor ihnen aufgebaut hat, vorbei und nach draußen. Was für ein seltsamer Typ. Und irgendwie unheimlich.
Dem Diner gegenüber erblicken sie einen alten Krämerladen. Weil alle der Meinung sind, dass es nicht schadet, sich fürs Wochenende ausreichend mit Verpflegung einzudecken, beschließen sie, dem unscheinbaren Store einen Besuch abzustatten.
Lebensmittel und Hygieneartikel sind schnell ausgewählt und die Gruppe stellt ihre Auswahl auf den Ladentisch. Die alte Dame dahinter hat, seit sie den Laden betreten haben, kein einziges Mal von ihrem Kreuzworträtsel aufgeblickt. Auch jetzt ignoriert sie die Gruppe völlig.
Matt räuspert sich. "Entschuldigen Sie, Ma'am."
Keine Reaktion.
Er versucht es lauter. "Ma'am?"
Jamal schlägt auf die Tischklingel. Die Dame zuckt zusammen und vor Schreck lässt sie ihre Zeitschrift fallen.
"Ah, hallo, Kinder", krächzt sie. Dann sieht sie die Lebensmittel vor sich auf dem Tisch liegen und fängt langsam an, alles mit ihrem Handscanner zu erfassen. Sie scannt jede Dose einzeln und es ist klar, dass es noch länger dauern kann.
Ungeduldig blicken sich alle untereinander an.
"Wissen Sie, wie man am schnellsten den Berg raufkommt?" spricht Barbara sie an.
Die Dame hat aufgehört, die Ware zu scannen.
"Was?" krächzt sie Barb an.
"Wie - wir - den - Berg- hoch - kommen?"
Die Alte versucht, die Wortfetzen, die sie verstanden hat zu einem sinnvollen Satz zusammenzufügen. Die Dose, die sie gerade scannen wollte, hält sie immer noch fest.
"Oh, da benutzt ihr am besten die Serpentinenstraße. Ihr könnt aber auch den Sessellift nehmen. Mein Enkel arbeitet dort."
Während die Alte ausschweifend über die Schönheit der Natur dort oben und die Wanderausflüge mit ihrem Mann berichtet, fällt Matts Blick auf etwas, das sich hinter der Theke der Krämerin verbirgt.
(Erfolg bei Verborgenes erkennen)
Matt stupst die unmittelbar neben ihm stehende Lucy an und deutet auf die Pistole.
Beide sehen sich fragend an.
Lucy flüstert: "Darüber habe ich schon mal etwas gelesen. Das ist eine Koishikawa Nambu Taisho 14 Shiki."
Nach sage und schreibe 15 Minuten hat die Alte es endlich geschafft - weil niemand mehr weitere Fragen gestellt hat - alles zu scannen und die Gruppe kann den Krämerladen mitsamt ihren Einkäufen verlassen.
Lucy trommelt kurz alle zusammen. "Leute, die Frau da drin hatte eine Nambu-Pistole hinter der Theke." Alle sind verwundert, hinterfragen das Ganze aber nicht weiter. Lucy erzählt aber noch mehr. "Ich erinnere mich übrigens daran, etwas über diesen Ort gelesen zu haben. Der Sheriff meinte doch vorher, er hätte einen Trucker erschießen müssen, erst letzte Woche. Das stimmt einfach nicht. Ich weiß genau Bescheid über diesen Ort und hier ist nie etwas derartiges passiert."
Zwar sind alle verwirrt von diesen Informationen und irgendwie tut ihnen der Sheriff jetzt fast leid, aber der Gedanke an das bald erreichte Ziel am Berggipfel bläst sämtliche Sorgen in den Wind. Es fällt einstimmig die Entscheidung für die Serpentinen.
"Na gut, weiter geht's", ergreift Barb als Erste wieder das Wort.
"Moment, wartet noch", ruft Matt alle zusammen und packt wieder seinen Whiskey aus. Jeder nimmt einen kräftigen Schluck, selbst Barb sagt diesmal nicht Nein.
"Lucy, würdest du vielleicht weiterfahren?"
Alle steigen wieder in den Van und Lucy dreht den Zündschlüssel um. Einmal. Zweimal. Es klappt nicht.
(Misserfolg bei Autofahren-Probe)
"O Mann, ernsthaft, Leute? Wieso lasst ihr das Mauerblümchen fahren?" ertönt Jessicas zickige Stimme von hinten.
Lucy errötet.
"Er springt nicht an", entschuldigt sie sich.
"Lass mich fahren", sagt Jessica und kommt nach vorne. Barb versucht, ihre gescheiterte Schwester zu trösten. "Das kann jedem mal passieren, Lucy. Ist nicht so schlimm."
Schnell tauschen die Mädchen ihre Plätze und Jessica versucht, den Wagen anzulassen. Kurz erweckt es den Anschein, als würde es klappen, aber sofort würgt sie ihn wieder ab.
(Misserfolg bei Autofahren-Probe)
"So eine Scheißkarre!" schreit sie gefrustet auf.
"Jetzt lasst mich das mal machen. Macht Platz. Ich fahr euch diesen Berg rauf", ruft nun Jamal, der sich gerade einen Joint gedreht hat und kommt nach vorne.
Die Chupete im Mundwinkel startet er den Motor tatsächlich mit Erfolg. Der Van bewegt sich ein paar ruckartige Bewegungen nach vorne und wird schneller.
"Scheiße, du fährst direkt in die Parkbank rein!" schreit ihn Barb an.
Der sichtlich bekiffte Jamal sieht nun auch das Hindernis vor ihnen und reißt das Lenkrad wild herum. Gleichzeitig scheint er zusätzlich Gas zu geben, denn der Van legt sich scharf in die Kurve und kippt schließlich um.
(Misserfolg bei forcierter verpatzter Autofahren-Probe)
Glas zersplittert und trifft Matt am Unterarm, mit dem er versucht hat, sein Gesicht zu schützen.
Juwons Laptop fliegt einmal quer durch den Van und zerbricht beim Aufprall.
"Geht's allen gut?" fragt Matt in die Runde.
Langsam richten sich alle wieder auf und klettern aus dem geschrotteten Fahrzeug. Alle sind zwar durcheinander, aber niemand scheint schwer verletzt zu sein.
"Was hast du getan? Unsere Eltern werden uns umbringen", jammert Lucy.
Die Tür des Diners geht auf und der Sheriff, dicht gefolgt von Rutherford, kommt heraus. Der Sheriff stemmt die Hände in die Hüften, sodass der Blick auf seinen Colt Python freigegeben wird.
"Ich hab doch gesagt, ich mag keinen Ärger in meiner Stadt, Kids!" schreit der Sheriff sie an und nimmt seine Pilotenbrille ab. Im Sonnenlicht glänzt sein Sheriff-Stern noch heller und die Aufschrift "Hutchins" ist zu erkennen.
"Es war ein Unfall!"
Überraschenderweise reagiert der Sheriff darauf mit wesentlich milderem Tonfall als erwartet.
"Ah Kids, keine Sorge. Ich kümmer mich darum. Ihr seid in der Blackhorn Mountain-Hütte, oder? Ich rufe den Abschleppwagen. Der sollte morgen da sein. Aber dass mir morgen früh um 10 Uhr jemand von euch hier ist, um den Papierkram zu erledigen, klar?"       
Perplex sehen sich die College-Kids untereinander an. Wieso ist der Sheriff plötzlich so nett?
"Danke, Sir. Wirklich sehr freundlich von Ihnen. Wir werden da sein."
"Nicht vergessen. 10 Uhr." Sheriff Hutchins wirkt schon wieder etwas strenger und setzt seine Pilotenbrille wieder auf, nachdem er jeden einzelnen von ihnen nochmal eindringlich angeschaut hat, Jamal im Besonderen.
Der sonst so wortkarge Rutherford erkundigt sich kurz nach dem Wohlbefinden der Kids und schlägt  vor, dass sie auch einfach hier im Ort bleiben und gerne jeden Tag bei ihm im Diner essen können. Als sein Vorschlag auf wenig Begeisterung stößt (außer bei Jessica, die vorschlägt, in der Stadt Party zu machen), geht er achselzuckend wieder zurück in sein Diner. Die jungen Leute von heute machen eben ihr eigenes Ding.
"Folgen Sie mir auf Instagram", schreit ihm Jessica noch hinterher.
Da nun keine Wahl mehr bleibt, brechen die Kids mit voll bepackten Rucksäcken zum Sessellift auf, wofür sie einen kleinen Hang erklimmen müssen.
"Leute, mir tun die Füße weh", jammert Jessica nach wenigen Metern.
"Hey Jess, komm, ich kann dich huckepack nehmen", schlägt Matt vor, nimmt seinen Rucksack ab und geht leicht in die Hocke, um Jessica einen problemlosen Aufstieg zu ermöglichen.
Diese nimmt das Angebot nur zu gern an und springt auf. Nach drei Schritten jedoch bricht Matt zusammen und Jessica fällt vornüber.
Juwon lacht lautstark und auch der Rest der Gruppe fällt ins Gelächter ein. Was für eine Blamage.
(Misserfolg bei Stärke-Probe)
Matt nimmt einen großen Schluck aus seiner Jim Beam-Flasche, um die Scham wegzutrinken und reicht den Whiskey erneut durch die Runde. Diesmal nimmt jeder einen Schluck, selbst Lucy nippt etwas daran. Niemand muss heute schließlich noch Auto fahren und nach allem, was heute schon passiert ist, muss jeder erst wieder etwas runterkommen.
An der Liftstation angekommen steigt zunächst Matt mit Jessica und deren Gepäck in den ersten Lift. Barb und Lucy nehmen den nächsten Lift und Juwon teilt sich mit Jamal den letzten Lift während er sofort wieder die Kopfhörer aufgesetzt bekommt.
Als der Lift sich in Bewegung setzt, hält sich Lucy die Augen zu und Barb streicht ihr beruhigend über den Rücken. Lucy kann nicht genau sagen, warum, aber ihr ist nicht wohl beim Anblick der Berge.
Es bietet sich der Gruppe ein wunderbares Panorama über die Wälder von Montana, aber plötzlich stockt der Sessellift ruckelnd und hält dann an - mitten in der Luft.


Matt wirft einen Blick nach oben und erkennt ein kleines Stück verbogenes Metall zwischen der Rolle des Lifts und dem Hauptkabel.
"Keine Sorge, Babe, ich erkenne das Problem", sagt Matt zu Jessica, die derweil Selfies mit dem Bergpanorama im Hintergrund knipst.
Matt schwingt sich anmutig am Seil des Lifts hoch und kickt das Metallstück lässig weg. Die Insassen der Gondeln hinter ihnen starren ihn bewundernd mit offenen Mündern an. Sofort setzt sich der Lift wieder in Bewegung und Matt setzt sich in aller Ruhe wieder neben Jessica und gibt an: "Siehst du, Babe, überhaupt kein Problem." Er gibt sein schönstes Siegerlächeln zum Besten.
(Extremer Erfolg bei GE-Probe + Bonuswürfel für persönliche Aufgabe für den Rest des Tages)
Jessica muss sich eingestehen, dass sie Matts Charme hilflos ausgeliefert ist.
Oben angekommen jammert sie trotzdem wieder: "Ich hab hier keinen Empfang."
In etwas Entfernung ist eine Gestalt zu erkennen, die einen Einkaufswagen vor sich herschiebt. Bei näherer Betrachtung handelt es sich um eine alte Frau mit Strickjacke und einem langen vor Dreck strotzenden Kleid. Noch bevor die Gruppe ihr so recht ausweichen kann, geht sie schon auf sie zu.
Die Alte krächzt: "Ohh, wen sieht die alte Nora denn da? Bestimmt hat jemand von ihnen doch noch etwas Kleingeld?"
Jamal steckt der Alten ohne großes Tamtam einen 20$-Schein zu.
"Ooh, so großzügig gleich der stattliche Mann." Sie betatscht ihn interessiert am Oberkörper und im Gesicht.
Jessica verzieht aufgrund der bloßen Erscheinung der Alten angewidert das Gesicht und würgt.
"Ohh und was sieht die alte Nora denn da für ein hübsches Ding? Warum riecht denn das Haar von dir so gut, mein Mäuschen?"
"Das kommt von richtiger Pflege." Jessicas Arroganz ist noch größer als ihr Ekel vor der alten Frau.
Die alte Nora fasst Jessica ins Haar und noch bevor diese sich angeekelt zurückziehen kann, muss die Alte heftig niesen und benutzt Jessicas Top als Taschentuch.
Matt mischt sich nun ein. "Nun reicht es aber, Lady. Unterlassen Sie dieses ekelhafte Verhalten!"
"Oooohh, die alte Nora ist so ekelhaft", singt die Alte krächzend und braust mit ihrem Einkaufswagen den Weg an ihnen vorbei.
"Hey Jessica, ich hätte noch ein Top zum Wechseln dabei", deutet Barbara auf ihr vom Rotz der alten Nora verschmiertes Top. Dankbar nimmt Jessica das Angebot an und die Mädchen verschwinden kurz nochmal in der Sesselliftstation. Der picklige Jugendliche, der in der Station auf das Ende seiner Schicht wartet, blickt nun interessiert über den Rand seines Smartphones Jessica an, die gerade ihr Top auszieht und es gegen Barbaras Oberteil tauscht.
Schließlich sammelt die Gruppe sich um die rustikalen Holztafeln vor der Station. Geistesgegenwärtig fotografieren Jessica und Juwon die Karte der Umgebung mit ihrem Handy ab.
"Hey Leute, seht mal, was hier steht", weist Lucy auf die Tafeln mit Einblicken auf die hiesige Flora und Fauna hin, allerdings ohne auf das Interesse ihrer Freunde zu stoßen.
Auf dem Parkplatz der Liftstation befindet sich zum einen ein hellblauer Chrysler und zum anderen ein rostiger Pickup.
Ohne weitere Umschweife bricht die Gruppe zum Wanderweg Richtung Blockhütte auf, die schließlich nach einer halben Stunde vor ihnen auftaucht, daneben ein alter Steinbrunnen und ein kleiner Teich.
"Oh Schatzi-Bär, könntest du mir bitte den schweren Koffer die Treppe hinab tragen?" Die Stimme kommt von einer jungen Frau, die in diesem Moment aus der Hütte kommt und die Gruppe erblickt.
"Ach, ihr müsst die Nachmieter sein", sagt sie nun freudestrahlend und begrüßt die College-Kids. "Ich bin Felicia und das ist Sam", deutet sie auf den jungen Mann, der gerade bepackt mit mehreren Koffern und Tragetaschen die Hütte abschließt. Lächelnd kommt er nun auf Felicia zugelaufen, wirbelt sie herum und küsst sie leidenschaftlich. "Oh, mein Mausi-Pupsi." Die Kids blicken betreten zur Seite.
"Oh, es tut mir leid, dass wir nicht schon früher abgereist sind, aber wir konnten einfach nicht voneinander lassen", informiert sie die Studenten und fährt sofort wieder damit fort, Sam zu küssen.
Endlich lassen sie voneinander ab und die zwei verabschieden sich höflich winkend von der Gruppe Richtung Parkplatz. "Ich wünsche euch ganz, ganz viel Spaß in diesem herrlichen kleinen Nest", ruft Felicia ihnen noch über die Schulter zurück und kurz darauf sind sie hinter der nächsten Biegung verschwunden.
Stolz springt Barbara nun auf die Terrasse der Hütte und präsentiert sie allen: "Willkommen in der Blackhorn Mountain Vacation Cabin!"
Schnell räumen alle ihr Gepäck ins Innere der Hütte und suchen sich ihre Schlafzimmer aus.
Matt wirft einen kurzen Blick auf den laminierten Willkommenszettel auf dem Tisch, überfliegt ihn kurz und faselt irgendwas von "Keine wilden Tiere füttern" und "Strom sparen". Lucy, die es genauer wissen will, liest den Zettel gewissenhaft und ihr fällt auf, dass die Notfallnummer nicht mehr zu lesen ist, da Feuchtigkeit unter das Laminat gekommen ist.
"Hey Leute, seht mal, was hier steht", ruft sie die Gruppe zusammen. "Hier steht, wir müssen die Wasserbehältnisse mit Wasser aus unserem Brunnen nachfüllen."
Matt meldet sich sofort freiwillig und erledigt den ersten Gang zum Brunnen.
Jamal stellt sich in die Küche und fängt an, zu kochen, wobei er alle Vorräte wild zusammen in einen Topf wirft. "Ihr habt sicher auch Hunger."
Alle sehen ihn perplex an und schütteln den Kopf. Jamal ignoriert das und kocht unbeirrt weiter.
"Kennt ihr den Film Cabin in the Woods?" fragt Juwon in die Runde.
"Davon hab ich schon mal irgendwo gelesen", sagt Lucy.
Jessica knipst währenddessen draußen vor der Hütte fleißig Selfies. Als Matt mit frischem Quellwasser aus dem Brunnen wieder kommt, erblickt er sie, lässt alles stehen und liegen und kommt auf sie zugelaufen.
"Warte, Jess, ich mach mal ein paar Fotos von dir im Ganzen", flirtet er sie an und drückt ein paar Mal auf den Auslöser. "Kommt schon, Leute, das wird mega-abgefahren hier. Jetzt stellt euch alle mal vor der Hütte auf und ich mach ein Foto."
So neigt sich der Tag dem Ende zu und durch ein paar weitere Runden Jim Beam wird jeder etwas lockerer.
"Jetzt lassen wir's hier richtig krachen", schreit Barbara schon leicht angetrunken und dreht die Musik lauter. "Lasst uns Wahrheit oder Pflicht spielen. Matt, du fängst an. Wahrheit oder Pflicht?"
"Pflicht, ganz klar", lächelt der Sunnyboy Barbara neckisch an.
"Zieh dein Shirt aus", verlangt Barbara, deren Bäckchen mittlerweile schon eine recht intensive Rottönung aufweisen. Die Playlist im Hintergrund hat mittlerweile von coolem College-Rock von SUM41 zur Romantik-Pop-Nummer "Sway" gewechselt.



Matt lacht geschmeichelt. "Kein Problem", sagt er und zieht mit einer Hand sein Shirt aus. Definierte Bauchmuskeln kommen zum Vorschein und sie wirken beinah so wie frisch eingeölt. Ihm entgehen die bewundernden Blicke der Damen und der neidische Blick von Juwon nicht und er flirtet Barbara an: "Weißt du, du hast wirklich traumhaft schöne Augen."
"Ach, Matt", winkt diese ab und kichert wie ein kleines Schulmädchen.
Lucy tippt Jessica, die mal wieder auf ihr Smartphone starrt, an und sagt: "Macht es dir nichts aus, dass er hemmungslos mit meiner Schwester flirtet?"
"Ach, er tut ihr doch nur einen Gefallen", wehrt Jessica unbeeindruckt ab.
"Hey Lucy, du bist dran. Wahrheit oder Pflicht?" richtet Matt die Frage an Lucy.
"Äh, Wahrheit."
"Mit welchem Typ hier drin würdest du am liebsten knutschen?"
Lucy läuft knallrot an. "Pflicht!" versucht sie die Situation zu retten.
"Zieh dein Shirt aus", erwidert Matt wie aus der Pistole geschossen.
Lucys Hautfarbe wird nochmal einen Ton dunkler und sie ähnelt mittlerweile einer Tomate.
Dann lacht Matt jedoch schallend auf. "War nur ein Witz."
Lucy reagiert erleichtert, muss im nächsten Moment aber wieder schlucken, denn Matt verlangt: "Trink die Flasche Jim Beam auf ex!"
Lucy, zuerst abwehrend, wird von der Gruppe angespornt und schließlich nimmt sie ein paar großzügige Züge aus der Flasche, prustet jedoch sofort wieder alles aus. Man merkt ihr an, dass sie - ähnlich wie ihre Schwester - überhaupt keinen Alkohol verträgt.


Die Kids spielen ein paar Runden so weiter, bis Jessica gerade wieder bei Lucy angekommen ist: "Wahrheit oder Pflicht?"
"Pflicht."
"Schieß ein paar tolle Bilder von mir mit deiner Vintage-Kamera."
Seufzend holt Lucy ihre Kamera heraus und fängt an, Jessica zu fotografieren. Irgendwie schafft diese blöde Kuh es immer wieder, sich in den Mittelpunkt zu stellen, denkt sich Lucy, während Jessica wie ein Model vor ihr posiert.

"Warte warte, Lucy, du machst das nicht richtig", mischt Matt sich nun ein und nimmt der überraschten Lucy die Kamera aus der Hand. Der langsame Kuschelrock-Song, der Lucy eben noch eine Gänsehaut beim Gedanken an Matts Berührung über den Rücken gejagt hat, wechselt in eine schnelle Girly-Nummer und Jessica fängt nun an, zu tanzen. Matt hält Lucys Vintage-Kamera völlig falsch, gibt aber weiterhin vor, professionelle Fotos zu schießen und bewegt sich dabei tanzend - und immer noch oberkörperfrei - auf Jessica zu. Irgendwann ist er so abgelenkt von den hypnotischen Tanzbewegungen Jessicas, dass er die Kamera beinah fallen lässt, aber Lucy ist sofort zur Stelle und bewahrt ihren Kameraliebling vor Schaden.
Der Gruppe bietet sich nun ein Bild von zwei wunderschönen Menschen, die lasziv und eng miteinander tanzen. Juwon wendet sich angewidert ab und setzt sich freiwillig Jamals Kopfhörer auf. Barbara ist dermaßen betrunken, dass sie von den Tänzern wenig mitbekommt. Stattdessen nimmt sie nun Lucy zur Seite und flüstert: "Juwon flirtet schon den ganzen Abend mit dir. Ich glaube, der hat Interesse an dir. Hast du das nicht gemerkt?"
"Ach, ehrlich, meinst du? Naja, er ist mehr wie ein Bruder für mich..."
"Oh Lucy, du... meine Schwester.... hab dich.... so lieb...", lallt Barb mittlerweile enorm betrunken. Lucy hilft ihr kurzerhand auf und führt sie stützend ins Schlafzimmer. Dort angekommen wirft sich Barb sofort ins Bett und schläft gleich darauf auch schon ein. Lucy sitzt auf der Bettkante, zückt ihren Schmetterlingsstift und schreibt in ihr Tagebuch.
"Willkommen in Hope's End! Der Name ist Programm... Wir hielten in einem fertigen, heruntergekommenen Diner, bei dem man vom Anblick des Essens schon Würmer bekommt. Jamal und Matt haben wieder "Wer hat den Größten" gespielt. Matt hat natürlich gewonnen. Er ist sooo ein süßer Typ. Seufz. Er ist hemmungslos außerhalb meiner Liga und ich weiß ja, wie oberflächlich er eigentlich ist. Aber diese Grübchen im Kinn... hach!"
Dann legt sie sich auch schlafen.
Jamal, der total stoned ist, hat unterdessen auch Juwon seinen geheimen Gang-Handschlag beigebracht und die beiden fachsimpeln über die bessere Musikrichtung. Irgendwann, als Juwon merkt, dass Lucy nicht wieder zurück ins Wohnzimmer kommt, geht auch er ins Bett und Jamal, der mal wieder Hunger hat, bedient sich an den Vorräten.
Matt und Jessica wagen sich nach draußen in den Regen und suchen Schutz unter dem Dachvorsprung hinter der Hütte. Sie küssen sich wild und es dauert nicht lange, bis beide nackt sind und Matt endlich seine Kondome auspacken kann. Ganze sechs Stück soll er diese Nacht verbrauchen.
Als die beiden fertig sind, ist es schon spät nachts und Jessica geht sofort ins Bett. Matt erblickt den schlafenden Jamal am Esszimmertisch, ein Stück Dörrfleisch hängt ihm noch aus dem Mundwinkel. Entkräftet fällt er aufs Sofa und schläft auch ein.
Am nächsten Morgen - oder besser gesagt früher Nachmittag - quälen sich alle langsam wieder aus den Betten, vom Sofa oder vom Esszimmertisch.
"Scheiße, ich hab meinen Wecker verschlafen! Wir hätten um 10 Uhr in der Stadt sein sollen!" ist das erste, was Jamal sagt.
"Barbara ist weg!" kommt Lucy aus dem Schlafzimmer angerannt und setzt somit die Prioritäten neu. In keinem der Zimmer ist Barb zu finden, allerdings entdeckt die Gruppe draußen vor dem Eingang der Hütte Schleifspuren, die bis in den Wald hinein reichen. Hat jemand Barbara entführt?
Sofort brechen alle auf und hoffen, ja beten sogar, dass der Sheriff sie nicht in der Luft zerreißen wird und außerdem muss ja Barbara als vermisst gemeldet werden.
"Ich nehme die Axt mit", sagt Matt und greift sich die Holzfälleraxt hinter der Hütte.
Am Parkplatz angekommen, sind aber schnell sämtliche Stimmungen im Keller, denn ein Erdrutsch hat über Nacht einen Teil der Bergflanke komplett weggerissen. Es stehen noch dieselben Autos da, wie am Vortag. Haben Sam und Felicia es denn nicht mehr geschafft? Der Sessellift ist zerstört, lediglich die obere Station scheint nichts abbekommen zu haben. Ein Verlassen des Berges ist jedenfalls nicht möglich. Bei diesem Gedanken zuckt Lucy zusammen und in ihr steigt eine furchtbare Erinnerung hoch.
Juwon versucht unterdessen, in die Station einzubrechen, da sich darin vermutlich ein Notfalltelefon befindet. Er bemüht sich wirklich, aber er scheitert leider kläglich.
"Lass mich da mal ran", sagt Matt und schubst ihn zur Seite.
KLICK!
(Schwerer Erfolg bei Schließtechnik-Probe)
"Na siehst du, geht doch", meint Matt, nachdem er mit einer Hand und ohne überhaupt recht hinzusehen, das Schloss geknackt hat.
In der Station stürzt sich Lucy sofort auf das Telefon und wählt die Notfallnummer.
"Hallo Kids", meldet sich Sheriff Hutchins am anderen Ende zu Wort. "Gibt's Probleme?"
"Ja, wir sitzen hier oben fest."
"Ja, der Erdrutsch. Ich versichere euch, dass ihr euch keine Sorgen machen müsst. Bleibt einfach ganz ruhig. Die Bergrettung ist bereits alarmiert, das dauert aber im Extremfall ein bis zwei Tage. Wartet einfach in der Hütte auf Rettung."
"Und meine Schwester wurde entführt!"
"Entführt?"
In diesem Moment bricht die Verbindung ab und hinterlässt eine aufgewühlte Lucy.
"Was sollen wir denn jetzt tun?"
Juwon versucht unterdessen, den Chrysler und den Pick-up draußen zu knacken. Wieder ohne Erfolg.
Die Gruppe sieht den Sinn dahinter nicht und Matt ist ihm, anders als bei der Liftstation, nicht behilflich: "Das ist nicht gerechtfertigter Einbruch."
Lucy, die sich mittlerweile wieder etwas gesammelt hat, packt schnell den Verbandskasten, den Kompass und die Leuchtpistole ein, die sie auf der Station gefunden hat und geht dann wieder nach draußen. Traurig starrt sie in den Abgrund.
Matt sagt: "Hey, alles wird wieder gut. Glaub mir."
"Diese Dunkelheit..."
"Was meinst du?"
"Ach, ich weiß auch nicht. Ich habe nur so ein ungutes Gefühl, als hätte ich sowas schon mal durchgemacht."
Matt nimmt sie tröstend in den Arm. Juwon, der das Ganze beobachtet, überlegt kurz, ob er Matt nicht einfach die Schlucht hinunter stoßen soll.
Schließlich wirft die Gruppe gemeinsam einen Blick auf die Karte.
"Wie wär's, wenn wir's beim Sendemast versuchen? Vielleicht haben wir da Empfang und können versuchen, unsere Familien zu informieren."
"Wir sollten zur Einsiedelei, wo wir wahrscheinlich auf die alte Nora treffen und interessante Dinge über sie erfahren werden."
"Irgendwie interessiert mich dieses gruselige alte Kur-Haus auf der Karte..."
"Leute, dann teilen wir uns eben einfach auf", schlägt Matt vor.
Alle starren ihn fassungslos an.
Schließlich einigt sich die Gruppe auf den ersten Vorschlag - den Sendemast.
"Boah, ich hab's euch doch gesagt. Wir hätten lieber Party in der Stadt machen sollen", jammert Jessica während dem zweistündigen Aufstieg zum Sendemast.
Niemand beachtet sie. Selbst Matt schert sich nicht mehr um ihr Wohlergehen.
Oben angekommen drängt er sich aber sofort wieder in den Vordergrund.
"Ich versuche jetzt, da raufzuklettern, um herauszufinden, wie der Empfang da oben ist", sagt er, steigt den ersten Schritt auf die rostige Leiter und rutscht sofort ab, begleitet von Juwons verächtlichem Gelächter.
Auch Jamal, der es sich nicht nehmen lässt, einen neuen Wettkampf mit seinem Bro einzugehen, scheitert an der Herausforderung.
Der sonst so wortkarge Juwon meldet sich nun zu Wort: "Ich versuche, meine Drohne rauffliegen zu lassen. Lucy, möchtest du mir dein Handy geben?"
Sie tippt schnell eine Nachricht an ihre Eltern ein - lässt dabei schön solche Details wie das Schrotten des Vans oder das Verschwinden von Barbara aus - und übergibt ihr Smartphone Juwon. Dieser bringt es an seiner Drohne an und steuert sie sogleich gen Himmel. Als er sie sicher wieder nach unten bringt, checkt Lucy ihr Handy: "Gesendet!"
Ihr gleich tut es Jamal, der allerdings zusätzlich an die süße Bedienung aus dem Diner eine Nachricht verfasst.
Nachdem das erledigt ist, kommt nun aber bei allen wieder Sorge um Barbara hoch. Sollen sie alle vielleicht doch zurück in die Hütte gehen und dort auf Hilfe warten? Oder sollen sie auf eigene Faust nach Barbara suchen? Vielleicht hat die alte Nora sie ja verschleppt?
Da es zur Einsiedelei nicht weit ist, beschließen alle, dorthin aufzubrechen.

Nach einem weiteren Fußmarsch erreichen sie endlich eine einfache, aber stabile Blockhütte. Verglichen mit ihrer Ferienhütte sieht diese hier allerdings aus wie eine Ruine.
Matt sieht sich um und entdeckt eine Hundehütte. Als er weiter ums Haus herumgeht, fällt sein Blick auf eine verschlossene Falltür. Sogleich versucht er sie aufzubrechen, was ihm natürlich erneut problemlos gelingt.
Während der Rest der Gruppe vorsichtig die Blockhütte betritt, steigt Matt vorsichtig ins Dunkle hinab. Er schaltet die Taschenlampe seines Smartphones an und leuchtet behutsam ins schwarze Nichts. Das Erste, was er sieht, ist Blut - Blut überall. Auf einem morschen Tisch steckt ein Hackebeil, daneben ein paar Fleischreste und auf den Haken an der Decke hängen ausgeweidete Tiere. Sofort macht er kehrt und klettert wieder nach oben.
In der Hütte scheint derweil niemand zu Hause zu sein. Jessica, Lucy, Jamal und Juwon gehen immer weiter hinein, vorbei an der Küche, dann dem Plumpsklo, setzen vorsichtig einen Fuß vor den anderen. In diesem Moment rennt Matt ins Haus und alle drehen sich zu ihm um.
Er schreit: "Da unten hinterm Haus hab ich einen Schlachtkeller gefunden!"
Jamal schließt sich schnell mit ihm kurz und gemeinsam beschließen sie, den dunklen Keller weiter zu erforschen.
Juwon und Lucy sehen sich ermutigend an, die neugierige Jessica hat bereits wieder den ersten Schritt getan und bildet nun die Spitze der Truppe. An den Wänden sehen sie eine Medal of Honor und eine Entlassungsurkunde. Abrupt bleiben sie stehen, als ihr Blick aufs Ende des Ganges fällt - das Schlafzimmer. Darin lässt sich aus Entfernung schon der Umriss eines Leinensacks erahnen. Vorsichtig treten sie näher. Der Sack liegt mitten im Raum auf dem Fußboden und er ist voller Blut.
Den dreien schwant übles. Das wird doch nicht Barbara sein?
Mutig öffnen sie die Kordel und man erkennt einen schlanken, dünnen Menschenarm. Jessica - neugierig wie sie ist - öffnet nun den Sack komplett und heraus fällt ein verkrümmtes Wesen mit teilweise menschlichen Gliedmaßen, teilweise aber auch ziegenähnlichen Teilen. Es handelt sich also nicht um Barbara.
Dennoch ist der Anblick dieser verkrümmten Gestalt derart grotesk, dass die Kids laut aufschreien und somit Matt und Jamal auf den Plan rufen, die sofort wieder nach vorne gerannt kommen, um die Ursache für den plötzlichen Aufschrei auszumachen.
Beim Anblick der blutigen Gestalt übergibt sich Matt mitten ins Schlafzimmer, nicht ohne einen triumphierenden Blick von Juwon zu kassieren, der stolz darauf zu sein scheint, einen stärkeren Magen zu haben.
(Stabilitätsverlust)
Er bricht das Schweigen: "Das erinnert mich irgendwie an Pans Labyrinth..."
Jessica, die sich scheinbar in einer Art psychotischem Zustand befindet, fängt an, in ihrer Zeitschrift zu blättern. Sie fragt die aufgewühlte Lucy, die sich natürlich immer noch um ihre Schwester ängstigen muss: "Glaubst du, dieser Look würde mir stehen?" und deutet auf eine Seite der Illustrierten.
"Was zur Hölle ist das da drin? Hat da irgendein kranker Bastard einen Menschen mit einer Ziege zusammengenäht?" fragt der sichtlich verwirrte und überforderte Matt.
Lucy, über die gerade ein Schwall an Erinnerungen hereinbricht, unterbricht das Durcheinander und erzählt: "Als ich klein war, hat mich mein Vater öfter zur Jagd mitgenommen. Bei einem dieser Ausflüge bin ich in eine dunkle Grube gefallen. Man hat mich erst Tage später wieder gefunden."
Alle sind zwar schockiert, aber wissen nichts so recht damit anzufangen.
Unbeirrt erzählt sie weiter: "Da drin war es stockdunkel... Aber ich habe", sie stockt kurz, zu unfassbar ist das, was sie im Begriff ist zu erzählen, "Augen da unten gesehen. Leuchtende, starrende Augen. Haltet mich für verrückt, aber irgendwas war da unten bei mir."
Da nun alle erst recht Angst bekommen, durchwühlen sie das ganze Haus auf der Suche nach Hinweisen, aber auch nach Waffen. Matt winkt Jamal zu sich, um ihm die Falltür hinterm Haus zu zeigen. Gemeinsam steigen sie in den Keller zum Schlachtraum. Das Blut ist zu viel für Jamal und er rennt sofort wieder nach draußen. Matt nimmt sich kurzerhand das Hackebeil auf dem Tisch und verlässt ebenfalls angewidert den Keller. Draußen übergibt er seinem Bro das Beil.
Lucy entdeckt derweil im Schlafzimmer den Waffenschrank und nimmt sich eins der Jagdgewehre, das zweite gibt sie Jamal.
Juwon und Jessica durchwühlen inzwischen schon die Küche nach weiteren Waffen, finden aber jeweils nur ein Brotmesser.
Weitere Waffen sind nicht zu finden, allerdings entdecken sie im Kleiderschrank eine Reihe rot-schwarz karierte Holzfällerhemden.
"Ach, hätte ich doch nur eine Faustfeuerwaffe. Damit kenne ich mich zumindest aus", seufzt Juwon.
"Kannst du damit was anfangen?" fragt Lucy und händigt ihm die Leuchtpistole aus der Sesselliftstation aus.
Derart ausgerüstet und verängstigt verlässt die Gruppe die Blockhütte wieder. Sie sind sich alle einig, sie wollen zurück in ihr Domizil und dort ausharren, bis Rettung naht. Zu groß ist die Angst vor dem, was sie in der Einsiedlerhütte entdeckt haben.
Matt, der immer noch nicht an Ziegenmenschen, die in freier Wildbahn herumlaufen, glauben mag, versucht den Anderen, insbesondere Lucy, um die er einen Arm gelegt hat, gut zuzureden. Aber was sie in der Hütte mit eigenen Augen gesehen haben, lässt alle um ihre Sicherheit bangen.


Plötzlich schreit jemand hinter ihnen und alle drehen sich um.
Sie sehen gerade noch, wie Juwon, der offenbar das Schlusslicht der Gruppe gebildet hat, ins Gebüsch gezogen wird. Sofort stürzen Matt und Jamal hinterher, dicht gefolgt von Lucy und Jessica.
Was sich ihnen nun darbietet, ist so schrecklich, dass Jamal mit offenem Mund stehen bleibt und in einen katatonischen Zustand verfällt  und Jessica und Lucy sofort in Ohnmacht fallen. (Stabilitätsverlust mit Folge "umnachtet" und "geistesgestört")
Zwei Ziegenmensch-Hybride haben Juwon in ihrer Gewalt, jeder von ihnen eines seiner Beine umklammernd.
Der eine, bewaffnet mit einem Knüppel, hat Ziegenbeine, einen sehr muskulösen Oberkörper und einen Ziegenkopf. Der andere hat ebenfalls Ziegenbeine, allerdings sehr verkrümmte, und einen verbrannten Kopf, der eher dem eines Menschen ähnelt. Er hält lediglich einen großen Stein in der freien Hand.
"Hey, sucht euch gefälligst jemanden von eurem Kaliber", macht Matt mutig auf sich aufmerksam. Die Hybride lassen Juwon los und drehen sich überrascht zu Matt um. Diesen Moment der Ablenkung nutzt Juwon für sich und tritt einem der Ziegenmenschen beherzt in die Genitalien.
Der andere jedoch kommt nun auf Matt zu, der bereits seine Axt gezückt hat.
Schwungvoll schlägt er zu und trifft den Ziegen-Hybrid mitten in die Brust. Als er die Axt rauszieht und der Hybrid tot nach hinten umfällt, schreit Matt: "Touchdown!"
Juwon hat derweil immer noch mit dem Angreifer zu kämpfen, den er mit seinem Tritt in die Eier vorübergehend geschwächt hat. Nun richtet sich der Hybrid allerdings wieder auf und kommt, seinen Knüppel bedrohlich schwingend, auf Matt zu. Dieser schafft es nicht, rechtzeitig auszuweichen und bekommt einen Schlag mitten ins Gesicht.
"Nicht mein Gesicht! Mein schönes Gesicht", jammert Matt und hält sich seine blutig geschlagene Nase.
Plötzlich wird der Hybrid von irgendetwas getroffen und fällt tot zu Boden.
"Na, das war ja wohl knapp", ertönt eine raue Stimme aus dem Gebüsch und heraus kommt zunächst ein Hund, dicht gefolgt von einem heruntergekommenen Mann mit Holzfällerhemd, Tarnhose und dreckigem Basecap. Er trägt ein Gewehr, womit er offenbar soeben den Ziegenmenschen erschossen hat. Während ihn alle noch anstarren, beginnt er schon damit, die Ziegen-Hybride auszuweiden. Er tut dies routiniert und alle zählen eins und eins zusammen - es muss sich um den Einsiedler handeln, in dessen Hütte sie vor kurzem sämtliche Waffen mitgehen haben lassen.
Nun wachen auch langsam Jessica und Lucy wieder auf und Jamal scheint wieder ansprechbar zu sein.
Lucy wendet sich nun direkt an den Einsiedler, der gerade damit beschäftigt ist, sämtliche Gliedmaßen von einem der Tiermenschen abzutrennen.
"Können Sie uns etwas über all das hier sagen? Was sind das für Wesen? Haben sie womöglich meine Schwester entführt? Bitte helfen Sie uns!"
"Das sind Ziegenmenschen", sagt der Einsiedler kurz angebunden.
"Was ist mit meiner Schwester?" lässt Lucy nicht locker.
"Hör mal zu, Kleine, deine Schwester ist vermutlich längst tot. Sie..." Er hört mitten im Satz auf, als sein Blick auf die Flinte in Lucys Hand fällt.
"Verflucht noch eins, wart ihr etwa in meiner Hütte?"
Matt versucht, die Lage zu retten. "Nein nein, Sir, ich kann dieses Missverständnis aufklären. Wir haben den blutigen Sack in Ihrer Hütte entdeckt und dachten, irgendein kranker Bastard würde menschliche Teile mit denen einer Ziege kreuzen und vor lauter Angst haben wir uns dann bewaffnet."
Der Einsiedler hört ihm längst nicht mehr zu. Er sammelt die Leichen der Ziegenmenschen ein und säubert seine Machete.
"Wenn Sie wissen, wo meine Schwester sein könnte, bitte helfen Sie uns", fängt Lucy nun wieder an.
"Hört zu, ich war im Krieg, also zeigt gefälligst etwas mehr Respekt. Ihr beklaut mich und denkt, ihr kommt damit einfach so davon. Jetzt gebt mir meine Sachen wieder zurück", grantelt er zurück.
Zögerlich werfen ihm die Kids das Hackebeil und die zwei Gewehre vor die Füße. Er packt alles zusammen und macht sich auf zu gehen.
Jessica fängt nun an, zu jammern: "Aber Sir, sehen Sie mich doch an, so ein hilfloses Ding wie ich, diesen Monstern ausgeliefert..."
(Misserfolg bei Charme-Probe)
Er schenkt ihr keinerlei Beachtung.
"Für jemanden, der ihm Krieg war, haben Sie aber verdammt wenig Kameradschaftsgeist", baut Matt sich vor ihm auf.
(Schwerer Erfolg auf Einschüchtern-Probe)
Der Einsiedler sieht ihm grimmig in die Augen, Matt scheint aber einen wunden Kern bei ihm gefunden zu haben.
"Also gut, jetzt hört mir gut zu. Die Ziegenmenschen haben einen Unterschlupf in der alten Mine dort oben." Er beschreibt ihnen den Weg zur Mine. "Viel Glück, Kids", sagt er und verabschiedet sich auch schon.
"Scheiße, ich hab noch sein Brotmesser", sagt Jamal, als der Einsiedler schon in einiger Entfernung ist.
"Egal, er wird sowieso sauer genug auf uns sein, wenn er das Geschenk entdeckt, das Matt ihm im Schlafzimmer hinterlassen hat", wirft Juwon ein und Matt erinnert sich verlegen an sein Missgeschick in der Hütte.


(Juwon und Jessica erhalten ab sofort Strafwürfel wegen Nicht-Erreichen ihrer Aufgaben. Lucy, Jamal und Matt erhalten Bonuswürfel wegen Erreichen ihrer persönlichen Ziele.)

Die Gruppe bricht nun also zum alten Bergwerk auf, das sich am Gipfel des Blackhorn Peak befindet.
Nach etwa zwei Stunden schweißtreibender Wanderung gelangen die College-Kids an einen alten Mineneingang direkt am Fuße des gewaltigen Massivs des Gipfels. Aus dem Innern der Mine zieht ein abgestandener Luftzug nach draußen.
In der Mine selbst ist es finster und eng. "Leute, folgt mir, ich weiß genau, wo's lang geht", beruhigt Matt seine Freunde und alle folgen ihm mit ihren Taschenlampen bewaffnet ins Innere.
Der Gang wird immer steiler und tiefer und Matt rutscht plötzlich ab.
"Matt? Alles okay da unten?"
Matt, der außer ein paar alten Tierknochen, nichts nennenswertes um sich herum entdecken kann und der den Sturz auch gut überstanden hat, schreit nach oben: "Alles okay. Kommt runter. Ich fang euch ab."
Mit gegenseitiger Hilfe kommen alle unbeschadet unten an.
Bald schon kommen sie an einen Scheideweg. "Nach rechts", sagt Matt zielsicher. Der Tunnel führt allerdings nach mehreren Metern direkt in eine Sackgasse - ein gewaltiger Geröllhaufen versperrt den Weg. Die Überreste von zwei skelettierten Leichen in alten Bergarbeiteruniformen sind unter den Trümmern liegend zu entdecken. Jamal und Matt machen sich beherzt daran, einige der kleineren Felsbrocken zu verschieben. Lucy tut es ihnen gleich, muss aber nach zehn Minuten erschöpft aufgeben. Jamal bricht nach weiteren zehn Minuten ebenfalls zusammen.
"Leute, ich glaube, das bringt hier nichts", sagt Matt und die Gruppe kehrt wieder um, nimmt diesmal aber den anderen Weg.
In einer fast zu übersehenden Nische in einer Felswand befindet sich ein fast schon antik wirkender Holzverschlag, der mit einem schweren Eisenschloss gesichert ist. Matt bricht das rostige Schloss problemlos auf und dahinter verbirgt sich ein kleiner Raum, in dem tatsächlich vier Stangen Dynamit, Lunten und noch etwas anderes zu finden sind.
"Das ist eine Sprengvorrichtung", erklärt Juwon dem Rest der Gruppe.
Jamal krallt sich das Dynamit und der Weg führt die Freunde noch tiefer in die Mine.
Als Jamal einen abzweigenden Seitentunnel entdeckt und die anderen darauf aufmerksam macht, quetschen sich alle durch die immer enger werdenden Felsspalten.
"Ich schaff es nicht weiter. Ich habe Angst", weint Lucy leise. Sie sieht überall Augen.
(Folge von Geistesgestörtheit)
"Nimm meine Hand, du schaffst das schon. Sieh mir in die Augen", sagt Matt und nimmt ihre Hand.
"Deine Augen? Ich kann nicht, es ist zu eng hier, um sich überhaupt umdrehen zu können."
"Dann sieh mir in die Haare."
Lucy nimmt seine Hand und sieht ihm in die - übrigens immer noch perfekt gestylten - Haare.
Derart ermutigt schaffen es letztlich alle, sich durch die Spalte zu zwängen. Etwa zwei Stunden später kommen sie in einem Brunnenschacht wieder heraus.
"Das wird doch nicht..."
Matt und Jamal versuchen beide erfolglos, den Brunnen hinaufzuklettern.
Während beide noch dabei sind, ihr Scheitern zu erklären, schickt Juwon seine Drohne nach oben. Ein Blick auf sein damit verbundenes Smartphone verrät ihm, wo sie sich gerade befinden.
"Seht mal her!" Sie versammeln sich um ihn und blicken auf das Display.
Alle sind erschüttert, als ihnen klar wird, dass sie gerade im Brunnen ihrer eigenen Hütte stehen. Da sie hier aber im Moment nicht mehr ausrichten können, erklimmt Lucy nur noch schnell den Brunnen und wirft das Seil nach unten, um ihnen eine etwaige schnelle Flucht zu ermöglichen.
Mit ungutem Gefühl machen also alle kehrt und kommen schon bald an eine ca. 6 m tiefe Schlucht.
Matt nimmt sofort Anlauf und bleibt aber kurz vor dem Absprung stehen.
"Oh oh Leute, das ist leider viel zu weit. So schaffen wir das sicher nicht."
(Misserfolg auf Springen-Probe)
Jamal, der das als Herausforderung sieht, läuft nun ebenfalls dribbelnd - mit einem imaginären Basketball - auf den Abgrund zu. "Jetzt zeig ich dir mal, wie das richtig geht."
Jamals Auftritt wäre megacool, würde er nicht auch kurz vor dem Sprung stehen bleiben und wieder zurück laufen.
"Oh je, da muss ich Matt Recht geben. Wir können da niemals drüber springen."
(Misserfolg auf Basketball-Probe)
Nachdem beide Alphatiere der Gruppe sich nun so schön blamiert haben, klettert Lucy unterdessen die Schlucht alleine hinab. Die anderen bemerken dies erst, als sie sich von unten meldet: "Dann klettern wir eben rüber."
(Erfolg auf Klettern-Probe)
Überrascht, aber auch beeindruckt von Lucys Entschlossenheit, tun es ihr alle gleich. Alle bis auf Jessica, die plötzlich schreiend davon läuft. Jamal folgt ihr sofort, hält sie fest und rüttelt sie: "Was zur Hölle ist los mit dir?"
Es dauert etwas, bis Jessica aufhört, wild um sich zu schlagen. Hat sie sich das eben nur eingebildet oder war das wirklich eine ziegenähnliche Gestalt auf der anderen Seite der Schlucht? (Folge von Geistesgestörtheit) Sie beruhigt sich jedoch schnell wieder und folgt Jamal nun über die Schlucht.
Auf der anderen Seite kommt die Gruppe nun auf einen steiler abwärts verlaufenden Gang zu. Gestank nach Kot und Verwesung liegt in der Luft und der Steinboden ist bald mit schmierigen Exkrementen der Ziegenmenschen übersät. Der Gang wird immer steiler und windet sich kreisförmig in die Tiefe. Das leise Echo von blökenden Geräuschen ist zu vernehmen. Matt zückt seine Axt, Jamal und Jessica ihre Brotmesser und Juwon seine Leuchtpistole.
Schon bald erkennen sie eine offene Kaverne, aus der der überwältigende Gestank kommt. Hier tummeln sich etwa fünfzig blökende und kreischende Ziegenmenschen, widerwärtige Hybride aus Tier und Mensch. Sie winden sich, fallen übereinander her oder kopulieren.
Am anderen Ende der Kaverne ist ein primitiver Thron, worauf ein gewaltiger muskelbepackter Mensch mit Ziegenbeinen und dem Kopf eines schwarzen Widders hockt. Er scheint der Anführer der Herde zu sein.
Nahezu in der Mitte der Kaverne befindet sich ein flacher, blutverkrusteter Stein, der offenbar als Opferaltar dient. Auf ihm liegt angebunden Barbara. Sie hat seit ihrer Entführung scheinbar ein Martyrium erlebt und wirkt völlig ausgelaugt.
In der Ostecke der Kaverne, etwas abseits des Fackellichts, liegt ein kolossartiges Wesen in der Dunkelheit. Es scheint sich nicht zu bewegen, aber um es herum kauern ein halbes Dutzend kleinerer Ziegenmenschen.
Lucy entdeckt unterdessen ganz in ihrer Nähe einen Haufen Felle und Überreste von toten Tieren. Geistesgegenwärtig schnappt sie sich ein paar der blutigen Fetzen und wickelt sie sich ein paar Mal um den Körper. Die Anderen sind erstaunt über die notdürftige Verkleidung - ob die Ziegenmenschen diesen Schwindel bemerken würden? Matt tut es Lucy sofort gleich und versucht ebenfalls, sich aus den Tierresten eine Art Ziegenkostüm zu basteln, aber leider fällt alles wieder auseinander und lediglich ein wenig Blut bleibt an seinem Körper haften. Ratlos zuckt er die Schultern.
"Ich werd mir das mal genauer ansehen", sagt Juwon mit Blick auf das kolossartige Untier in der Ostecke tapfer und zwängt sich an der Seite der Kaverne im Schutz der Dunkelheit entlang. Er kommt dem Wesen immer näher und leuchtet bei der nächsten Gelegenheit vorsichtig mit der Taschenlampe darauf. Er erblickt eine gewaltige aufgeblähte Ziege von mehreren Metern Größe, die am Rande eines kleinen unterirdischen Sees auf der Seite liegt und ihre Zitzen den Tiermenschen zur Verfügung stellt. Der Anblick dieser widerwärtigen Monstrosität und des schwarzen brackigen Wassers kostet Juwon die letzten Nerven. Er richtet sich auf - seine Tarnung scheint ihm nun egal zu sein - und er läuft laut schreiend zurück zur Gruppe, die das Ganze schockiert beobachtet.
(Stabilitätsverlust mit Übernahme des Charakters durch Spielleiter als Folge)
Die Tiermenschen blicken vereinzelt auf und sind durch den Tumult natürlich auf sie aufmerksam geworden. Jamal packt sich sein Dynamit und stürzt sich in die Kaverne.
"All eyez on me, Motherfuckers!" schreit er wie von Sinnen und zündet eine Stange Dynamit.
Lucy nutzt diesen Moment der Ablenkung und kriecht nun unauffällig und getarnt durch ihre Verkleidung in Richtung Opferaltar. Dort angekommen versucht sie, ihre Schwester zu stützen, was ihr aber so ganz alleine sehr schwer fällt.
Jessica steht derweil immer noch am Eingang der Kaverne, zückt ihr Handy und nimmt ab sofort alles auf.


Der riesige Ziegenmensch auf dem Thron erhebt sich nun und mäht: "Meeeheeenschen müssen steeeeheeeerben!"
Juwon, der den Ziegenmenschen gefährlich nahe ist und aufgrund seiner schlechten Konstitution noch nicht besonders weit gekommen ist, wird gerade von einigen der Hybride eingekreist. Verwirrt schießt er mit der Leuchtpistole, kann aber durch seinen schlechten geistigen Zustand nicht viel ausrichten.
Sogleich wirft Jamal die entzündete Dynamitstange auf den Koloss in der Ostecke und rennt sofort in die entgegengesetzte Richtung, weg von dem baldigen Knall. Die folgende Explosion zerreißt die aufgeblähte Ziege und die kleineren vor ihr kauernden Ziegen in sämtliche Einzelteile und Gedärme fliegen durch die Höhle. Der Anführer versucht, sich mit den Armen vor Schaden zu schützen, bekommt aber dennoch einiges ab.
(Erfolg auf Glücksprobe)
Matt läuft nun geduckt zu Lucy und hilft ihr, Barbara stützend aus der Kaverne zu bringen. Tatsächlich zieht Jamal derart viel Aufmerksamkeit auf sich, dass die drei niemand bemerkt. Er rennt quer durch den Raum, von einer Ecke in die andere, immer mehr Ziegenmonster hinter sich aufbauend, die ihn verfolgen. 
(Schwerer Erfolg auf Basketball-Probe. Nur dadurch war Ablenkung der Ziegenmenschen vom Rest der Gruppe möglich)
Der Anführer kommt nun auch auf ihn zu und die Ziegenmenschen machen ihm Platz. Es scheint zum Showdown zwischen dem riesigen Muskelprotz und Jamal zu kommen.
"Hey, du hässlicher Wichser. Nimm das", schreit da auf einmal Matt von der Seite und wirft seinen Football auf den Anführer der Ziegenmenschen. "Touchdown!"
(Schwerer Erfolg auf Football-Probe)
Der Ball auf seinem Kopf scheint ihn so zu verwirren, dass er Jamal nicht bemerkt, der mittlerweile eine weitere Lunte gezündet hat und das Dynamit direkt auf den gewaltigen Widder zuwirft.
(Erfolg auf Glücksprobe)
Der gehörnte Riese mäht ein letztes Mal, bevor es ihn und die Ziegen in seinem Umkreis in tausend Fetzen zerreißt.
Lucy, die derweil mit Hilfe von Jessica, ihre Schwester mühevoll Richtung Ausgang getragen hat, bricht nun erschöpft zusammen und sagt zu Jessica: "Warte du bitte hier. Ich muss zurück und den anderen helfen."
Sie läuft schon wieder zur Kaverne, als sie plötzlich von Jessica überholt wird, die ihr noch hinterherschreit: "Pass doch selber auf deine Schwester auf!"
"What the fuck?" flüstert Lucy.
In der Kaverne selbst scheint unterdessen die größte Gefahr gebannt zu sein, allerdings sehen sich Matt, Jamal und Juwon nun den überlebenden Ziegenmensch-Hybriden ausgeliefert. Sie bewegen sich langsam rückwärts in den Tunnel, die blökenden, aggressiven Ziegen nähern sich ihnen immer mehr.
Juwon wird von einem der Monster angegriffen und fällt zu Boden. Jamal sticht mit seinem Brotmesser auf den nächsten Angreifer ein. Matt tötet eines der Monster mit seiner Axt, tritt gegen den leblosen Körper, um seine Waffe wieder herauszuziehen und schreit dabei: "Groovy!"
Lucy und Jessica, die gerade wieder ankommen, versuchen ebenfalls im Rahmen ihrer Möglichkeiten, den Ziegenmenschen Herr zu werden.
Juwon, der gerade wehrlos am Boden liegt, tritt nach der Ziege, die ihn gerade angreifen will. Glücklicherweise wird diese aber von Jamal abgelenkt, der nun mit seinem Brotmesser angreift. Die beiden liefern sich einen Zweikampf und Jamal sticht dem Ziegenmonster mit seinem Messer ins Auge.
Lucy schlägt einem der Hybride mit dem Schürhaken, den sie aus der Hütte mitgenommen hat, ins Gesicht und schreit: "Mark Twain würde sagen: Yippie Ya Yay Schweinebacke!"
Matt tötet gerade eine weitere Ziege und als der Leichnam zu Boden fällt, erblickt er seinen Kumpel, der sich offenbar gerade in Bedrängnis befindet. Er schreit die nur noch einäugige Ziege an: "Hey, du hast wirklich traumhaft schöne Augen!" Mit einem wahnsinnigen Grinsen köpft er das Monster.
Vom Blutrausch getrieben stürzt sich Matt nun auf die letzte verbliebene Ziege, die gerade Jessica und Lucy bedroht.
Er schlägt seine Axt von unten nach oben und spaltet die Monstrosität zur Hälfte. Eingeweide und Blut spritzen aus der Kreatur, ehe sie tot umfällt. "Mega abgefahren!"
Wie genau sie es aus der Mine wieder herausgeschafft haben, können Matt, Jamal, Lucy, Juwon und Jessica im Nachhinein gar nicht mehr genau sagen. Sie haben die im Dreck liegende Barbara auf dem Rückweg geschultert, sind zur Hütte zurück gegangen und haben dort auf die Bergwacht gewartet, die tatsächlich einen Tag später bei ihnen eingetroffen ist.
Beim Abstieg erblicken sie auf einem Hang die alte Nora mit ihrem Einkaufswagen. Der Wind weht ihren dreckverkrusteten Rock etwas an und gibt einen kurzen Blick auf ihre Beine frei, die sehr behaart und verkrümmt sind - Ziegenbeine! Die alte Nora kehrt ihnen kichernd den Rücken zu und rollt auf ihrem Einkaufswagen davon.

Ich persönlich fand es etwas schade, dass wir so gar nichts über den Hintergrund der Ziegenmenschen erfahren haben. Erst beim Nachgespräch mit dem Spielleiter wurde uns die Bedeutung des Kur-Hauses erklärt und dass wir im See hätten baden können. Das hätte ich wirklich äußerst interessant gefunden. Das Kur-Haus hat uns als Spieler auch total gereizt, aber unsere Charaktere sahen keinen Anreiz darin, sich das genauer anzusehen.
Dass es sich bei dem Cthulhu-Mythos, den wir hier als Thema hatten, um das göttliche Wesen Shub-Niggurath drehte, war uns als Spielern zwar irgendwann klar (spätestens als die Ziegenmenschen aufgetaucht sind), aber für unsere Charaktere wurde das Mysterium nie geklärt und der Virus würde sich in unserer Story munter weiter ausbreiten.
Aber irgendwie wirkt das Ende gerade deshalb wie ein klassischer Horrorfilm. So genau weiß man eigentlich auch nie, was da gerade passiert ist.
Wer jetzt noch wissen will, was in der Hütte im Wald, die wir extra für unser Rollenspiel gemietet hatten, wirklich passiert ist (mysteriöse Ereignisse haben sich zugetragen), darf gerne meinen - mal wieder viel zu lang geratenen - Reisebericht lesen.


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