12. Filmdinner | Christmas Bakery

Ergebnis unseres kollektiven Plätzchen-Verzierens
Kurz vor Weihnachten fand unser mittlerweile 12. Filmdinner statt. Kaum zu glauben, dass wir es mittlerweile fast ein Jahr durchgezogen haben. Um die Gäste gleich bei der Ankunft zu bespaßen, haben wir alles fürs gemeinschaftliche Plätzchen-Verzieren vorbereitet. Glücklicherweise kam die Idee sehr gut an und einige kreative oder zumindest lustige Ergebnisse waren am Ende zu bestaunen. Im Anschluss gab's gleich die Vorspeise und der erste von vier Filmen wurde ins Bluray-Laufwerk eingelegt...


Welche Filme wurden gezeigt?


Anspielung auf den ersten Film des Abends
Jeder hat seine eigene Weihnachtsfilme-Tradition. Unsere besteht meistens aus dem "Grinch", "Tatsächlich...Liebe" und "P2 - Schreie im Parkhaus". Wir hätten diese Filme eigentlich auch 1:1 für unser Dinner übernommen, aber wir waren eine Woche zuvor zu einem Filmdinner bei meiner Familie eingeladen (sie fanden die Idee so toll, dass sie seit kurzem auch das ein oder andere Event dieser Art ausrichten) und neben "Rudolph mit der roten Nase" und der "Muppets Weihnachtsgeschichte" war eben auch "Der Grinch" Teil der dort gezeigten Weihnachtsfilme. Somit ersetzten wir den "Grinch" durch "Schöne Bescherung", ebenfalls einen Weihnachtsklassiker. Da unsere Gäste nach den drei Filmen immer noch fit waren, ließen wir uns zum ersten Mal auf einen Publikumswunsch ein und streamten abschließend "Die Hüter des Lichts" über Netflix.
Somit sah unser Ablaufplan wie folgt aus:
"P2 - Schreie im Parkhaus"
  • Einlass ab 13 Uhr. Plätzchen-Verzieren dauerte etwa bis 15 Uhr.
  • 15 Uhr: Vorspeise, Start des ersten Films "P2 - Schreie im Parkhaus" (Dauer 1h 38min). Nach etwa einer halben Stunde Laufzeit wurde der Braten für den Hauptgang in den Ofen geschoben, damit er pünktlich zum Abspann fertig werden konnte.
  • etwa 17 Uhr: Hauptgang mit anschließendem Dessert
  • 18 Uhr: "Schöne Bescherung" (Dauer 1h 37min)
  • kurz vor 20 Uhr: "Tatsächlich...Liebe" (Dauer 2h 15min)
  • etwa um 22:30 Uhr: "Die Hüter des Lichts"
  • Ende: gegen 1 Uhr

Vorspeise

Karotten-Vanille-Suppe

Diese einfache Suppe mit interessantem Twist lässt sich gut vorbereiten und bei Bedarf schnell verteilen. Ich habe beim Abschmecken leider den Fehler gemacht und sie versalzen, konnte sie zum Glück aber durch Zugabe von Kartoffeln und etwas mehr Flüssigkeit retten. Statt Sherry habe ich Noilly Prat verwendet und es hat nicht geschadet.
"Tatsächlich...Liebe"

Hauptspeise

Weihnachtsbraten mit Kartoffelknödeln und Rotkohl

Der vegane Klassiker


Ich schreibe deswegen "Klassiker", weil wir dieses Gericht in dieser Form jedes Jahr zu Weihnachten machen. Für uns war es also kein völlig neues Rezept, was immer ein Vorteil ist bei solchen Dinnern. Es handelt sich dabei um einen Linsenbraten, der vom Geruch und Geschmack tatsächlich ein wenig an einen Entenbraten erinnert. Die Bratensauce schmeckt unfassbar lecker und keiner würde erraten, was die Hauptzutat ist. Als Beilage passt der Rotkohl wunderbar dazu und ist weder zu süß, noch zu sauer. Die Kartoffelknödel harmonieren herrlich mit der Sauce und das Beste: alles lässt sich wunderbar vorbereiten.

Sämtliche Rezepte sind dem Kochbuch "La Veganista" von Nicole Just entnommen und sind teilweise schon auf diversen Kochseiten verbreitet. Den Apfel-Rotkohl findet man z. B. hier. Auf derselben Seite ist das Rezept für den Linsenbraten hinterlegt. Was dort allerdings fehlt ist das Rezept für die sämige Bratensauce, die das Gericht erst so wirklich genial macht. Die Zutaten sind im Buch für 4 Personen angegeben und ich übernehme das für die folgende Auflistung auch so, obwohl ich für unser Dinner die dreifache Menge gemacht habe. Für einen normalen Haushalt empfehle ich im Übrigen ebenfalls zumindest die zweifache Menge zuzubereiten, da die Sauce einfach der absolute Wahnsinn ist.

Zutaten (für 4 Portionen):
1 Zucchini
2 Zwiebeln
6 EL Pflanzenöl
2 EL Tomatenmark
2 EL Mehl
400 ml Wasser
200 ml trockener Rotwein (oder Wasser)
6 EL Sojasauce
1 TL getrockneter Majoran
1 Spritzer Agavendicksaft
Salz
Pfeffer

Zubereitung:
Zucchini waschen, putzen und fein würfeln. Zwiebeln schälen und fein würfeln. Beides in Öl goldbraun braten. Tomatenmark zugeben und unter Rühren bräunlich rösten. Mehl darüberstäuben und kurz mitrösten. Mit Wasser, Rotwein und Sojasauce ablöschen und mit Majoran, Agavendicksaft, Salz und Pfeffer würzen. Aufkochen und bei kleiner Hitze ca. 15 Min. köcheln. Vom Herd nehmen, fein pürieren und nach Belieben noch mit (pflanzlicher) Sahne verfeinern.
Letzeres tun wir nie und die Sauce ist trotzdem geil.
Was jetzt hervorragend zur Sauce passt sind die Kartoffelknödel. Diese bereite ich mittlerweile gar nicht mehr nach dem Rezept im Kochbuch zu, sondern kaufe den fertigen Knödelteig aus dem Kühlregal und koche die Knödel nach Packungsanweisung. Leider hab ich es nämlich nicht fertig gebracht, anständige Knödel nach dem Originalrezept zu kochen. Sie waren immer zu matschig oder sind gleich im Wasser zerfallen. Aber egal, für welche Art der Zubereitung man sich bei den Knödeln entscheidet, mit der Sauce schmeckt eigentlich alles super.




Die Alternative: Entenbraten

"Schöne Bescherung"
Wir hatten ein paar Gäste dabei, von denen wir von Haus aus wussten: die können mit "vegan" nichts anfangen, sind unfassbar ausgestochen und würden uns mit ihrer Miesepetrigkeit den ganzen Abend verderben, wenn sie kein Fleisch kriegen. Sie rümpfen die Nase, wenn man ihnen den vegetarischen Linsenbraten anpreist und versuchen offenbar mit ihrem täglichen Fleischkonsum ihre Männlichkeit klarzustellen. Ihr kulinarischer Horizont ist begrenzt und auch sonst wirken sie wie aus der Zeit gefallen. Jedenfalls musste eine fleischlastige Alternative her und da mein Mann sich sowieso schon immer an einem Entenbraten versuchen wollte, wagten wir das Experiment.
Wir sind nach diesem Rezept vorgegangen und das Ergebnis hätte sich auch sehen lassen können, hätte man sich bei den Zutaten die Salzmenge genau angeschaut. Mein Mann nahm "mit reichlich Salz einreiben" etwas zu wörtlich und gab mindestens die zehnfache Menge dazu. So wurde die Sauce, die sich im Ofen bildete, total versalzen und somit ungenießbar. Sämtliche Versuche seinerseits, sie noch irgendwie zu retten, schlugen fehl und somit mussten wir sie leider wegschütten. Die Ente selbst allerdings war dann tatsächlich in Ordnung. Scheinbar hatte sich all das überschüssige Salz rausgekocht und als Sauce hatten wir ja sowieso die Zucchini-Bratensauce vom Linsenbraten.

Dessert

Orangen-Karamell-Flan mit Glühweinbirnen

Eine Fusion aus zwei verschiedenen Gerichten, die ich gefunden habe. Ich habe zuerst den Flan nach diesem Rezept zubereitet und anschließend, die Glühweinbirnen aus diesem Rezept geklaut und zusammen serviert.
Zum Flan kann ich nur sagen, dass die Zubereitung zwar glatt lief, sich beim Servieren aber diverse Schwierigkeiten auftaten. Das alte Lied vom versauten Dessert eben, nicht nur zu Weihnachten ein Klassiker bei mir. Gelobt wurde trotzdem, was aber auch an unseren höflichen Gästen liegt. Das Problem war, dass man den Flan vor dem Stürzen nochmal etwas erwärmen musste, damit sich die Soße verflüssigt. Vielleicht habe ich nicht lange genug gewartet, denn beim Stürzen blieb leider einiges von der Orangen-Soße in der Form kleben, weil sie sich noch nicht genügend verflüssigt hatte. Aber woran erkenne ich ungebildetes Ding sowas denn auch? Naja, alternativ gab's Plätzchen und ich denke, jeder hatte am Ende des Abends einen absoluten Zucker-Overkill.

Getränke

Glühbier

Glühbier

Bei meiner Recherche bin ich auf dieses Glühbier gestoßen und ich habe es am Vorabend des Dinners gleich mal ausprobiert. Leider blieb für den nächsten Tag nichts mehr übrig, denn wir hatten Besuch und der große Topf wurde schnell geleert. Ich kann es aber als Getränk zu einem weihnachtlichen Event sehr empfehlen.

Gingerbread Man


Gingerbread Man

Ein Cocktail, der nach Lebkuchen schmeckt. Also pappsüß, aber irgendwie voll geil. Der Lebkuchenlikör, den wir natürlich extra für das Rezept kaufen mussten - denn wer hat sowas schon auf Vorrat - ging komplett bis auf den letzten Tropfen weg, was ja heißen muss, dass das Getränk sehr gut ankam.

Rezept:
30 ml Noilly Prat
10 ml Rotwein
15 ml Lebkuchensirup
Ginger Beer
3 Tropfen Orangen-Olivenöl

Shaker mit Eis füllen. Noilly Prat, Wein und Sirup darin kräftig schütteln. In ein Glas doppelt abseihen und mit Ginger Beer auffüllen. Orangen-Olivenöl hinzufügen und garnieren.

Plätzchen

Vanillekipferl (meiner Meinung nach die besten ihrer Art)
Lebkuchen
Spekulatius
Zimtsterne
Mandel-Orangen-Schnitten (die besten Plätzchen, die man überhaupt machen kann)

"Die Hüter des Lichts"


Fazit

Es war ein wunderschöner Jahresabschluss für unser Filmdinner. Wenn auch nicht alle Filme bei jedem gut ankamen (so war "Tatsächlich...Liebe" manch einem zu kitschig und für "Schöne Bescherung" fehlte manchem Gast der Humor), war der Gesamteindruck dennoch sehr positiv. Wir hoffen auf ein weiteres Jahr mit erfolgreichen Film-Events!

Bonus

Ich habe zu Beginn ja erwähnt, dass wir im Dezember zu einem weiteren Filmdinner bei meinen Eltern eingeladen waren. Zwar kann ich die genauen Rezepte nicht wiedergeben, aber zur Inspiration reicht es allemal.

Begleitender Film: "Der Grinch"
Vorspeise

Grinch-Suppe

Hauptspeise

 Raclette

Begleitender Film: "Die Muppets-Weihnachtsgeschichte"

















Nachspeise

 Rudolph-Cookies

Begleitender Film: "Rudolph mit der roten Nase"

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